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Osten: Historisches Gebäude wird zu Ekel-Bahnhof! „Alles sehr traurig“

Das Bahnhofsgebäude in Döbeln verkommt mehr und mehr. Doch wer trägt die Schuld daran und wie geht es nun weiter?

Bald könnte der Döbelner Hauptbahnhof komplett verfallen sein. (Archivbild)
© imago images/STAR-MEDIA

Deutsche Bahn: Die Geschichte des deutschen Eisenbahnkonzerns

Im Osten gibt es viele historischen Gebäude, die noch immer genutzt werden. Oft wird ihnen zu neuem Glanz verholfen, ihre Geschichte erzählt und das Andenken an die alten Zeiten bewahrt. Doch für ein Gebäude im Osten könnte es bald zu spät sein.

Warum es da in einem Ort im Osten derzeit Probleme gibt und wer sich da verantwortlich fühlt, liest du hier.

Osten: Anwohner tief besorgt

Das Bahnhofsgebäude in Döbeln schindet auf den ersten Blick ziemlich Eindruck. Der prunkvolle wurde im Jahr 1868 gebaut und schmückte stets den Eisenbahnknotenpunkt zwischen Chemnitz, Leipzig und Dresden. Hier tobte das Leben und die Menschen hasteten durch die stattlichen Hallen. Das war alles einmal. Denn im Jahr 2010 verkaufte die Deutsche Bahn das Gebäude an eine private Eigentümergesellschaft. 2016 übernahm es dann die Bayerischen Liegenschaft GmbH. Seither sei das historische Gemäuer dem Verfall ausgesetzt. Das berichtet der MDR.

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Dem Bericht zufolge sei das Gebäude in einem desolaten Zustand. Die Fassade sei bröckelig, in den Innenräumen strotze es nur so vor Dreck und Urin. Davon zeugt auch der Geruch, der einen Aufenthalt in dem Bahnhofsgebäude nahezu unmöglich mache.

Osten: Wer übernimmt die Verantwortung?

Die Stadt sieht den Eigentümer in der Verantwortung, heißt es in dem Bericht. Geschäftsführer der Bayerischen Liegenschaften GmbH Maximilian Neumayr sagt dem MDR: „Nach aktuellem Stand ist davon auszugehen, dass von unserer Seite keine Entwicklung am Gebäude mehr erfolgt, da die Stadt das Gebäude erwerben wird.“

Er sehe die Kommune in der Pflicht. „Wir brauchen die Zuarbeit von den Kommunen, wenn so ein Bahnhof vernünftig angegangen werden soll.“ Mit Zuarbeit seien Mieter gemeint, die das Gebäude beziehen und Miete zahlen. Es sei da mal ein Stadtrat bei ihm gewesen, ansonsten „ist nie Zug dahinter gewesen“, meint Neumayr. Außerdem habe sich „die Bahn aus der Sanierungsverpflichtung gestohlen mit dem Verkauf der Liegenschaft“. Die Kommune ist da anderer Meinung: Mit den Erdinger Eigentümern habe sich in den vergangenen vier Jahren kein Ergebnis ergeben, erklärt CDU-Stadtrat Rudolf Lehle aus Döbeln. „Ich bin enttäuscht.“ Auch die Döbelner sind verzagt: „Mich stimmt das alles sehr traurig“, sagt einer dem MDR.


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Was nun wird, scheint ungewiss. Gerüchteweise wolle die Stadt das Gebäude ankaufen. Doch dazu habe der MDR keine weiteren Infos bekommen können. Es bleibt zu hoffen, dass sich irgendjemand diesem historischen Gebäude erbarmt und es vor dem endgültigen Verfall rettet.