Im Zoo Leipzig liegt Frühlingsfreude in der Luft oder doch nicht ganz? Eigentlich könnten Besucher in diesen Tagen entzückt auf das Darwin-Nandu-Gehege blicken: Plüschige Küken, tapsige Schritte und ein stolzer Vater.
Doch statt purer Idylle liegt eine Mischung aus Freude, Sorge und einer ordentlichen Prise Ungewissheit über dem Nandu-Nest.
Zoo Leipzig: Ein Nest voller Fragen
Denn einer zeigt sich nicht ganz von seiner besten Vater-Seite: Nandu-Hahn Hannibal. Der gefiederte Brut-Profi hatte sich wochenlang um sein Nest gekümmert. Über 40 Tage lang brütete er geduldig, schützte die Eier, drehte sie sorgfältig und dann endlich: Zwei kleine Küken erblickten pünktlich zu Ostern das Licht der Welt.
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Doch das Glück wird getrübt. Dort, wo sich eigentlich fürsorgliche Vatergefühle einstellen sollten, herrscht bei Hannibal bislang eher Funkstille. Tierpflegerin Janet Pambor, Bereichsleiterin für die Themenwelt Südamerika im Zoo Leipzig, zeigte sich in der MDR-Doku „Elefant, Tiger & Co.“ (Sendung vom Freitag, 18. April) besorgt: „Mittlerweile fängt es auch tatsächlich an zu riechen“, berichtete sie offen.
Zoo Leipzig: Happy End im Küken-Chaos
Der Grund? Noch immer liegen zahlreiche Eier im Nest. Doch es tut sich nichts mehr. Die Hoffnung auf weiteren Nachwuchs hat sich zerschlagen. Und Hannibal? Der müsste nun eigentlich anfangen, den Küken zu zeigen, wie so ein Nandu-Leben funktioniert. Doch bisher ist davon wenig zu sehen. Die große Frage bleibt: Wird er seine Vaterrolle überhaupt übernehmen? „Es ist noch eine vage Geschichte“, so Pambor. Klar ist: Die Pflegerinnen und Pfleger stehen vor einer ungewissen Situation. Sie müssen „gucken, was in den nächsten Tagen passiert“, erzählte sie weiter.
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In freier Wildbahn übernehmen Nandu-Väter normalerweise die komplette Aufzucht, inklusive Fütterung und Erziehung. Doch bisher scheint Hannibal eher planlos durchs Gehege zu stapfen, ohne Blick für seine kleinen Mini-Me’s. Noch hoffen die Tierpfleger, dass sich das Verhalten einspielt. Denn wenn Hannibal doch noch in den Vater-Modus schaltet, wäre das ein echter Glücksfall: Die Kleinen hätten dann nicht nur Futter, sondern auch ein Vorbild.
Neue Folgen von „Elefant, Tiger und Co.“ gibt’s in der Regel immer freitags um 19.50 Uhr im MDR-Fernsehen. Danach kannst du dir sie jederzeit auch in der ARD-Mediathek anschauen (HIER geht’s weiter).