Im Osten Deutschlands hat das Maß an Geschmacklosigkeit neue Dimensionen erreicht. Die makabere Aktion lässt Extremismus-Forscher Alarm schlagen.
Es fallen knallharte Worte und eine brisante Einschätzung. Denn besonders in bestimmten Einrichtungen kommt es im Osten zu einem „Neonazi-Trend“.
Osten: Neuntklässler mit geschmacklosem Post
Die Aktion, die sich Neuntklässler der Görlitzer Oberschule bei einem Besuch des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau geleistet haben, ist nicht in Worte zu fassen. Wie der MDR berichtet, posierten die Teenies mit dem von Neonazis häufig verwendeten „White-Power-Zeichen“ vor den Toren des Vernichtungslagers. Anschließend wurde das Foto selbstbewusst auf Instagram gepostet.
+++ Osten: Paukenschlag für Freizeitpark! Hinter den Kulissen ändert sich alles +++
Leider ist das nicht die einzige rechtsextreme Tat im Osten. Immer öfter schreiben Vorfälle wie Hakenkreuz-Schmierereien, antisemitische Aussagen im Unterricht oder sogar Drohungen gegen Lehrkräfte Schlagzeilen – zuletzt in Oelsnitz, wo eine Lehrerin gezielt von Rechtsextremen bedroht wurde, wie der MDR berichtet.
„Rechtsextreme Gruppen gewinnen immer mehr Raum“
Rechtsextremismus-Experte Dr. Johannes Kiess sieht die Lage mehr als kritisch. Im Gespräch mit dem MDR warnt er: „In Teilen Sachsens ist es längst normal geworden, rechte Parolen zu verbreiten. Die Jugendlichen glauben, das ist okay – sogar vor dem Tor von Auschwitz.“ Laut Kiess gibt es einen klaren Trend: „Rechtsextreme Gruppen gewinnen immer mehr Raum – in Schulen, im Alltag, in den sozialen Medien.“ Was früher noch als Tabu galt, sei heute oft nichts weiter als ein ‚Protestgag‘.
Mehr News:
Aber der Hintergrund ist bitterernst: Die Szene arbeitet besonders im Osten Deutschlands gezielt daran, ihre Symbole und Provokationen zu verbreiten – auch an Orten, wo es besonders wehtut, wie in Gedenkstätten für Holocaust-Opfer. Laut Kiess ist Sachsen dabei einer der Hotspots in ganz Deutschland. Zwar sei Rechtsextremismus ein bundesweites Problem, aber: „Hier ist die Szene besonders präsent und gut vernetzt“, wird er gegenüber dem MDR deutlich.
Was also tun? Kiess sagt deutlich: Bloßes Bestrafen reicht nicht. Schulen bräuchten Unterstützung, mehr politische Bildung, klare Haltung – und Mut, gegen rechte Strukturen konsequent vorzugehen.