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Zoo Leipzig: Tierschützer schäumen nach Tier-Tötung vor Wut! „Nicht zu akzeptieren“

Nach der Tötung von vier Tieren im Zoo Leipzig hagelt es heftige Kritik von Tierschutzorganisationen. Hier alle Infos.

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Zoo Leipzig: Ein Fenster zur Vielfalt der Tierwelt

Mehr als 600 Tierarten können Besucher im Zoo Leipzig entdecken – und kennenlernen.

Es war eine traurige Meldung aus dem Zoo Leipzig – nach einem „intensiven Verfahren“ sei der Beschluss zur Tötung von vier Weißnacken-Moorantilopen beschlossen worden, hieß es. Die Tiere hätten nicht in ihrer Herde bleiben können und es hat sich für sie kein Abnehmer gefunden. Sie wurden schließlich getötet und an Raubtiere verfüttert. Eine Entscheidung, die vom Zoo nach eigenen Angaben „nicht leichtfertig“ getroffen worden sei.

Nichtsdestoweniger hagelt es jetzt Kritik von mehreren Tierschutzorganisationen. Die Vorwürfe, die gegenüber dem Zoo Leipzig geäußert werden, wiegen dabei schwer.

Zoo Leipzig: Schwere Vorwürfe nach Tötung

Das Schlagwort „Populationsmanagement“ hat in der Vergangenheit schon öfter zu Zoff zwischen Tierschützern und Zoos geführt. Vor allem, wenn damit eine Tötung von überzähligen Tieren gerechtfertigt wird. Bei der jüngsten Entscheidung, vier Antilopen im Zoo Leipzig zu töten, spielten dabei nach Angaben des Tierparks unterschiedliche Aspekte eine Rolle (Thüringen24 berichtete. HIER alle Infos). Allen voran der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche, der die Vermittlung der Tiere zusätzlich erschwert haben soll.

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Das Grundproblem: Wie sich Tierbestände entwickeln, ist keine exakte Wissenschaft. Zwar werden Zuchtbestände vom Europäischen Erhaltungszuchtprogramm kontrolliert. Trotzdem kann es vorkommen, dass die sie bei der einen oder anderen Herde beziehungsweise Gruppe aus dem Ruder laufen.

Der erste Schritt wäre dann logischerweise, die Tiere an andere Zoos zu vermitteln. Im Falle der getöteten Antilopen hat aber das nicht geklappt – und eine Auswilderung wäre aus Sicht des sächsischen Tierparks ein zu langwieriger Prozess gewesen. Die Tötung der überschüssigen Tiere war deswegen nach der Auffassung des Zoos unvermeidbar.

Heftige Kritik von Tierschützern

Der Bundesverband Tierschutz will das aber so nicht hinnehmen und meldet sich daraufhin mit deutlichen Worten. Mehrere Tierschutzorganisationen kritisieren die Tötung der Antilopen demnach aufs Schärfste. „Der Begriff der Überzähligkeit ist mittlerweile gängiges Standardvokabular im Zoomanagement, beinhaltet aber bereits eine ethisch und tierschutzrechtlich fragwürdige Einstufung der Tiere in lebenswert und wertlos“, erklärt Yvonne Würz von PETA Deutschland. „Tiere sind fühlende Lebewesen und nicht nur Genreserven.“

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Laut dem Chef des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, könnte der Zoo Leipzig mit seiner Entscheidung auch das Gesetz verletzt haben. Die Tötung „mangels Vorliegens eines vernünftigen Grundes“ sei rechtswidrig, sagte er.

„Würden Tierheime oder Tierärzte in Deutschland dazu übergehen, alte oder auf intensive Pflege angewiesene Tiere aus wirtschaftlichen Gründen systematisch einzuschläfern, wäre der Aufschrei wohl groß“, so Schröder. „Es ist nicht zu akzeptieren, dass Zoos sich der Verantwortung für ihre Tiere entziehen, die sie noch dazu eigens gezüchtet haben.“


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Die Tierschützer fordern die Zoos auf, das Töten von Tieren komplett einzustellen. Das klappt im Kern nur mit mehr Platz. „Zoos müssen sich ihrer Verantwortung stellen und für alle ihnen anvertrauten Tiere artgemäße Lebensbedingungen schaffen“, so Thorsten Schmidt vom Verein „Bund gegen Missbrauch der Tiere“. „Dies beinhaltet insbesondere die Reduktion der gehaltenen Arten, Einstellung der Nachzucht ebenso wie Gehegeerweiterungen bis hin zum Neubau eines Geheges, um nicht vermittelbare Tiere weiterhin halten zu können.“