Wer das nächste Mal im Zoo Leipzig unterwegs ist, dürfte beim Blick ins Antilopen-Gehege vielleicht stutzen. Denn dort gibt es künftig weniger zu sehen.
Denn der Zoo Leipzig habe vier Antilopen erschossen, wie die „Leipziger Volkszeitung“ berichtet. Bei den Tieren handele es sich offenbar um drei weibliche und ein männliches Tier. Doch warum mussten die vier Antilopen sterben?
Zoo Leipzig: Kein Platz mehr für die Tiere?
Die kurze Antwort: Der Zoo habe offenbar nicht genug Platz gehabt. Laut „Leipziger Volkszeitung“ hätte er noch versucht, die Tiere über das Europäische Erhaltungszuchtprogramm an einen anderen Zoo zu vermitteln, doch niemand hätte ein Plätzchen für sie gehabt.
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Aus „Gründen des Populationsmanagements“ habe man sich dann dazu entschlossen, die Tiere zu erschießen. Die Kadaver der vier Antilopen sollen nun untersucht werden. Sollten sie gesund sein, könnten sie demnächst an die Raubtiere des Leipziger Zoos verfüttert werden.
Fall von Zebra-Hengst sorgte 2024 für Aufsehen
Es ist nicht das erste Mal, dass der Zoo so vorgeht. Im vergangenen Jahr sorgte der Fall des Zebra-Hengstes für Aufsehen. Das Tier wurde getötet, geschlachtet und an die Löwen verfüttert – weil für den 15 Jahre alten Hengst kein alternativer Platz gefunden wurde (wir berichteten). Ein Jahr lang hätte der Zoo versucht, das Tier anderweitig unterzubringen, doch vergebens. „Die letzte Option in solchen Fällen ist die Tötung zur Verfütterung an Raubtiere, und das ist eine etablierte Praxis“, erklärte Zoo-Direktor Jörg Junghold damals.
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Seinerzeit schaltete sich auch der Direktor des Wuppertaler Zoos ein und erklärte, warum Zoos manchmal solch einen Schritt gehen müssten. „Im Zoo haben wir bessere Überlebenschancen als in der Natur. Die meisten Tiere überleben bei uns, und deshalb müssen wir eingreifen“, erklärte Arne Lawrenz.