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Flughafen Leipzig: Nach Flugzeugabsturz – Experten um Sicherheit besorgt

Ein Flugzeugabsturz einer DHL-Maschine wirft Fragen zur Sicherheit am Flughafen Leipzig auf. Die Behörden warnten schon einmal.

Flughafen Leipzig
© IMAGO/EHL Media

Das ist der Flughafen Leipzig/Halle

Das ist Deutschlands zweitgrößter Cargo-Airport.

Der Flughafen Leipzig gilt als ein wichtiger Umschlagplatz für Luftfracht in Europa. Besonders das DHL-Zentrum spielt hier eine wichgtige Rolle. Doch ein tragischer Flugzeugabsturz sorgt nun für Bedenken.

Ein DHL-Frachtflugzeug ist in der Nacht auf Montag (25. November) vom Flughafen Leipzig abgehoben – wenig später folgte dann der Schock. Denn der Flieger stürzte im Anflug auf Vilnius ab (>>> Hier mehr lesen). Das hat Diskussion um die Sicherheit in der Luftfracht erneut angefacht.

Flughafen Leipzig ist ein Umschlagplatz für Luftfracht

Jede Nacht starten und landen mehr als 60 DHL-Flugzeuge am Flughafen Leipzig. Mit einem täglichen Frachtaufkommen von rund 2.500 Tonnen werden hier hunderttausende Pakete und Briefe umgeschlagen. Seit dem Fund einer Paketbombe in England im Jahr 2010 sind die Sicherheitsvorkehrungen am DHL-Drehkreuz noch einmal verschärft worden. Das gilt allerdings nur für kleine Pakete und Briefe. Sperrgut bleibt eine Herausforderung.

+++ Ein Flugzeugabsturz einer DHL-Maschine wirft Fragen zur Sicherheit am Flughafen Leipzig auf. Die Behörden warnten schon einmal. +++

Luftfahrtexperte Cord Schellenberg erklärt gegenüber der „Mitteldeutschen Zeitung“, dass die große Menge an Luftfracht die Sicherheitskontrollen überlasten. Deshalb können Unternehmen sich als „Bekannter Versender“ zertifizieren lassen, um eine sichere Lieferkette zu gewährleisten. „Für hunderte Computer können keine schnellen Sicherheitsprüfungen vorgenommen werden. In der Regel übernehmen das die Unternehmen, die die Waren herstellen“, so Schellenberg. Private Versender hingegen müssen ihre Pakete vor der Übergabe an die Luftfracht gesondert kontrollieren lassen.

Flughafen Leipzig: Behörden warnten vor Anschlägen

Vor allem nach den jüngsten Vorfällen wie dem Absturz der DHL-Maschine oder dem Brand eines Pakets im Sommer 2024 stellen Experten nun die Sicherheit von Luftfracht infrage. Der damalige Präsident des Verfassungsschutzes, Thomas Haldenwang, sprach schon im Falle des brennenden Pakets von Sabotage. Denn es sei nur ein glücklicher Zufall gewesen, dass das Paket aus dem Baltikum am Boden in Brand geraten war. DHL selbst betonte, die Sicherheitsmaßnahmen seien verstärkt worden, nannte aber keine Details.


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Trotz aller Vorkehrungen sehen Experten potenzielle Schwachstellen in der „sicheren Lieferkette“, insbesondere bei der Vielzahl beteiligter Firmen. Dennoch gilt der Luftfrachtverkehr in Europa als „sehr sicher“, wie Schellenberg betont. „Alle europäischen Airlines müssen höchste Sicherheitsvorschriften erfüllen.“ Diese werden regelmäßig von Behörden kontrolliert. Das gilt auch für den Flughafen Leipzig.