Über die Jahre hat sich der Flughafen Leipzig / Halle zum zweitgrößten Frachtflughafen in Deutschland gemausert. Und seine Bedeutung soll weiter zunehmen: 500 Millionen Euro will die „Mitteldeutsche Flughafen AG“ in die Hand nehmen, um das Logistik-Drehkreuz zu erweitern.
Das schmeckt aber nicht allen. Bei weitem nicht. Im Vorfeld der Erweiterung des Flughafens Leipzig / Halle gab es mitunter erbitterten Protest. Eine Gruppe kündigt jetzt sogar an, drastische Schritte gehen zu wollen. Droht der Bagger-Stopp in Schkeuditz?
Flughafen Leipzig: Aktionsbündnis gegen den Ausbau
Vonseiten der sächsischen Landesdirektion ist die Sache längst in trockenen Tüchern. Im September hatte sie das Projekt, bei dem der Vorfeldbereich um 39 Hektar innerhalb des Flughafenareals erweitert werden soll, genehmigt. Für Protestgruppen gibt es allerdings durchaus noch Mittel und Wege, um bei der Erweiterung dazwischen zu grätschen.
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Etwa durch ein Gericht. Und genau das hat der Umweltverband BUND offenbar vor. Eine Sprecherin kündigte bei einer Protestkundgebung am Samstag (16. November) an, gegen die Genehmigung klagen zu wollen. Neben dem BUND versammelten sich an diesem Tag auch andere Umweltverbände, Bürgerinitiativen und Anwohner auf dem Augustusplatz in Leipzig, um gegen den geplanten Ausbau des Airports zu demonstrieren.
Umweltverbände gehen auf die Barrikaden
Ein Ärgernis für Anwohner ist dabei, dass Frachtmaschinen in Schkeuditz eine Nachtflugerlaubnis haben. Für den Flughafen ist das natürlich ein großer Standort-Vorteil – und wahrscheinlich mit einer der Gründe, warum sich DHL am Flughafen Leipzig / Halle derartig breitmacht. Gleichzeitig bedeutet der Fluglärm für die Anwohner natürlich eine große Belastung. Umweltverbände kritisieren daneben die zunehmende Luftverschmutzung durch den Frachtflugverkehr am Airport.
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Also flattert jetzt wohl eine Klage ein. Das Aktionsbündnis gegen den Flughafenausbau kritisiert, dass die Bedenken der Anwohnerinnen und Anwohner bei der Genehmigung des Ausbaus übergangen worden seien. In dem Verfahren waren mehr als 8.000 Einwendungen und Stellungnahmen eingegangen, die laut Landesdirektion berücksichtigt wurden. (mit dpa)