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Flughafen Leipzig: Mitarbeiter bangen um ihre Jobs! Jetzt nehmen sie die Sache selbst in die Hand

Die Mitarbeiter an den Flughäfen Leipzig und Dresden haben die Schnauze voll. Sie fühlen sich nicht gehört und bangen um ihre Jobs. Hier mehr.

flughafen leipzig
© IMAGO/ Manfred Segerer

Das ist der Flughafen Leipzig/Halle

Das ist Deutschlands zweitgrößter Cargo-Airport.

Was tun, wenn man den eigenen Chefs nicht zutraut, das Unternehmen gut und wirtschaftlich zu führen, was tun, wenn man sich nicht gehört und gesehen fühlt? So oder so ähnlich wird es den Mitarbeitern am Flughafen Leipzig und Dresden gehen.

Sie haben die Sache deshalb selbst in die Hand genommen und sich mit einem offenen Brief an den Aufsichtsrat der Mitteldeutschen Flughafen AG (MFAG) zu der auch der Flughafen Leipzig gehört. Was sie anprangern, liest du hier.

Flughafen Leipzig: „Sprechen unser Misstrauen aus“

Angesichts des dünnen Winterflugplans, dem kompletten Rückzug der Fluggesellschaft Ryanair und einem eher stagnierenden Geschäft bezüglich der Fracht und den ganzen Sparmaßnahmen ist es wenig verwunderlich, dass die Mitarbeiter der Flughäfen Leipzig und Dresden um ihre Jobs bangen. Deshalb haben sich rund 1.400 der Arbeiter nun in einem offenen Brief an den Aufsichtsrat gewendet, wie die „Sächsische Zeitung“ (SZ) schreibt.

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„Wir sind der Flughafen, und wir sprechen dem Vorstand unser Misstrauen aus“, zitiert die Zeitung aus dem Schreiben. Ein Dorn im Auge sei den Mitarbeitern an den Flughäfen Leipzig und Dresden die Personalpolitik von Götz Ahmelmann (Vorstandschef MFAG). Erfahrene Experten seien durch Personen ausgetauscht worden, die ohne Berater zu keinerlei Entscheidung fähig wären. Zudem seien die Entscheidungen im Management nicht transparent. Trotz Millionenverlusten im Jahr 2023 seien laut der Zeitung Boni für Ahnelmann & Co. bewilligt worden. Der ehemalige Finanzchef Ingo Ludwig soll sogar eine sechsstellige Abfindung erhalten haben.

Flughafen Leipzig: Stillstand bei Verhandlungen

Das ist noch nicht alles. Auch die Überleitungsverhandlungen zum Branchentarif für die Mitarbeiter der Bodenverkehrsdienste gehen immer noch nicht voran – selbst nach mehreren Streiks (wir berichteten). Auch dies würden die Mitarbeiter der Flughäfen Leipzig und Dresden in dem Schreiben kritisieren. Verdi fordert einen Sanierungsbeitrag aller Beschäftigten. Punkte wie Urlaubstage, Zuschläge, freie Sonntage wurden bereits nach den Streiks im Frühjahr 2024 geklärt – trotzdem tue sich nichts. „Wo bleibt der Beitrag der Vorstände?“, zitiert die SZ aus dem offenen Brief.

Immer wieder hatten sich die Mitarbeiter der Flughäfen Leipzig und Dresden an den Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) gewandt und auf die Missstände aufmerksam gemacht. Obwohl dem Freistaat rund 77 Prozent der Konzernanteile gehören, blieb eine Antwort aus.

Flughafen Leipzig verlängert DHL-Vertrag

Die Geduld der Mitarbeiter der Flughäfen Leipzig und Dresden ist offensichtlich am Ende, ihr Verständnis aufgebraucht. Der offene Brief soll nun endlich den Aufsichtsrat wachrütteln und zum Handeln bewegen. Denn bereits seit Jahren macht die MFAG Verluste in Millionenhöhe. Laut SZ fehlen alleine bis 2026 rund 145 Millionen Euro. Zudem wurde der Flugplan im Winter so ausgedünnt, dass pro Woche „nur“ noch 126 Flüge zu maximal 21 Zielen starten beziehungsweise landen. Vor knapp zehn Jahren waren es noch doppelt so viele Flüge. Auch bei den Reisenden gibt es eine klare Tendenz – nach unten. Es scheint so, als wäre höchste Zeit zum handeln.


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Immerhin gibt es eine gute Nachricht zum Flughafen Leipzig. Wie die Zeitung schreibt, wurde der Vertrag mit DHL vorfristig bis 2053 verlängert und das auch noch mit verbesserten Konditionen. Demnach soll der Flughafen Leipzig laut SZ künftig 73 Millionen Euro pro Jahr erhalten.