Der Flughafen Leipzig gehört zu den größeren Exemplaren in Ostdeutschland. Kein Wunder also, dass viele Urlauber von der Messestadt aus ihre Reise antreten.
Auch für Thüringer ist der Flughafen Leipzig ein Go-To, schließlich ist er mit dem Auto gut und recht schnell zu erreichen. Wer allerdings keine eigenen vier Räder hat, schaut in die Röhre. Doch das könnte sich jetzt bald ändern.
Flughafen Leipzig: Krasse Änderung gefordert
Mit Flugverbindungen nach Frankfurt am Main, Wien, London, Bukarest oder Düsseldorf sollte man meinen, der Flughafen kann punkten. Die Passagierzahlen sprechen jedoch eine andere Sprache: Nur 2,1 Millionen Reisende zählte der Airport im Jahr 2023 – ein Niveau wie vor 20 Jahren! Da nützen auch die vielen Sonnenflieger in den Süden wenig. Es steht eine Vermutung im Raum, woran das liegen könnte.
+++ Flughafen Leipzig: Mitarbeiter hauen auf den Tisch! Urlauber brauchen starke Nerven! +++
Was fehlt, ist eine richtige Anbindung an den Fernverkehr. Derzeit gibt es nur den halbstündigen S-Bahn-Anschluss und wenige IC-Halte – für viele einfach nicht attraktiv genug. Der Flughafen hätte aber deutlich mehr Potenzial, betont Stadtrat Andreas Nowak (CDU) gegenüber der „Leipziger Volkszeitung“: „Der Flughafen könnten sich bei Airlines und Fluggästen viel besser vermarkten, wenn neben dem halbstündigen S-Bahn-Anschluss und den zweistündigen IC-Halten dort auch alle ICE anhalten würden.“
Zum Vergleich: Der Flughafen Frankfurt/Main wird von 13 ICE-Linien bedient. Das sei ein „sinnvolles volkswirtschaftliches Investment“, so Nowak weiter. Es gehe auch nur um etwa fünf Minuten, die die Züge länger unterwegs wären.
Stadtparlament bleibt hartnäckig
Mit einem klaren Votum von 52 Ja-Stimmen schickt das Stadtparlament einen Vorschlag für mehr ICE-Halte ins Rennen. Auch die Linke unterstützt die Initiative. „Wir müssen der Deutschen Bahn aber klar ins Buch schreiben, dass wir es auf keinen Fall hinnehmen, dass dadurch die Halte am Hauptbahnhof reduziert werden“, erklärte deren Stadtrat Enrico Stange. Jetzt ist Jung am Zug – im wahrsten Sinne des Wortes. Er stellt sich den Verhandlungen mit der DB.
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Doch die DB sieht das anders und habe einen ICE-Halt bisher abgelehnt. Der Grund? Zu wenige Bahnreisende würden derzeit dort aussteigen. Nowak kontert und spricht hier von „Alibiverkehr“.