Ein flüchtiger Blick auf die Schlagzeilen der letzten Wochen und Monate ließ es längst vermuten. Die Dürre hat in den Wäldern von Thüringen zu einem Rekordjahr geführt – allerdings im negativen Sinn.
Jetzt veröffentlichte Zahlen zeigen aber, wie schlimm es tatsächlich ist. Die Waldbrandexperten von ThüringenForst haben in diesem Jahr insgesamt 53 Waldbrände in Thüringen gezählt. In keinem einzigen der letzten zehn Jahre waren es so viele.
Thüringen: Bittere Zahlen für den Freistaat
Dass sich auch die Waldbrandfläche im Zehnjahresvergleich auf Rekordniveau bewegt, wird angesichts dieser Zahlen kaum überraschen. Bis Ende August brannten im Freistaat rund 16,7 Hektar Wald. Zum Vergleich: Das entspricht etwa der Hälfte der Fläche des Oktoberfestes in München. Auf die letzten zehn Jahre betrachtet rangiert die Waldbrandfläche dieses Jahr damit „nur“ auf Platz zwei.
Das ist der Thüringer Wald:
- ein gut 1000 Quadratkilometer großes Mittelgebirge
- südöstlich wird es vom Thüringer Schiefergebirge fortgesetzt
- Zusammen mit dem Frankenwald und dem Fichtelgebirge bildet der Thüringer Wald das Thüringisch-Fränkische Mittelgebirge
- Über den gesamten Gebirgskamm führt der berühmte Rennsteig
Es gibt aber auch gute Nachrichten. So konnten die meisten Waldbrände im Freistaat von den Einsatzkräfte relativ gut unter Kontrolle gebracht werden. Es hätte also deutlich schlimmer kommen können. „Ein sehr gut ausgebautes Waldwegenetz, ein in den letzten Jahren verbessertes System an Löschwasserteichen, die Aufrüstung der Forstämter mit Löschtechnik und eine gut ausgebildete Feuerwehr sind die wichtigsten Gründe für die schnelle und erfolgreiche Bekämpfung der sehr vielen Brandherde“, sagte ThüringenForst-Chef Volker Gehbardt.
Experten raten in Thüringen jetzt vorzusorgen
Der Vorsorge-Bedarf aber steigt. Die Waldbrandexperten nennen einige Faktoren, die jetzt besonders in den Fokus geraten sollten. Darunter: Die Pflege von Brandschutzstreifen, die Sanierung der Löschwasserteiche und die technische Aufrüstung insbesondere mit Löschwasser-Tankanhängern.
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Das alles geht natürlich ins Geld – und das ist auch den Experten von ThüringenForst klar. Alternativen wird es allerdings kaum geben. Letztes Jahr hat es in Thüringen übrigens gerade einmal zehn Waldbrände gegeben.