Es ist die nächste bittere Nachricht in einer Branche, die von den derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen immer weiter zermürbt wird. Ein weiterer Automobilzulieferer musste Insolvenz anmelden. Er beschäftigt auch Dutzende Mitarbeiter in Thüringen.
Sie wurden über die derzeitige Lage bereits informiert. Wie genau es für die Beschäftigen in Thüringen jetzt weitergeht, liest du hier.
Thüringen: Nächste Insolvenz in wichtiger Branche
Der Automobilzulieferer Bohei Trimet hat seinen Sitz eigentlich in Harzgerode im Harz. Er betreibt aber auch einen Standort in Sömmerda bei uns in Thüringen. Dort arbeiten – Stand jetzt – 98 Männer und Frauen, die jetzt vor einer ungewissen Zukunft stehen. Denn am Dienstag (22. April) wurde bekannt, dass das Unternehmen Insolvenz angemeldet hat. Davon sind alle vier Gesellschaften des Betriebs betroffen, wie das Amtsgericht Halle (Saale) mitteilte.
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Nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters Olaf Spiekermann sind an den Standorten in Harzgerode 580 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschäftigt. Die Firmen produzieren unter anderem Getriebe-, Fahrwerks- und Karosserieteile für Autohersteller aus Deutschland und Italien.
Investoren gesucht
„Wichtigste Aufgabe ist es jetzt, die Produktion stabil zu halten und sämtliche Lieferverpflichtungen zu erfüllen“, sagte Spiekermann. Die Werke in Sachsen-Anhalt und Thüringen sollen dabei erhalten bleiben – das ist zumindest das erklärte Ziel des Insolvenzverwalters. Ob sich das in der derzeitigen Marktsituation realisieren lässt, muss sich freilich erst zeigen. Die Mitarbeiter geben aber die Hoffnung nicht auf.
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Ihr Löhne sollen in den kommenden drei Monaten über eine Insolvenzgeldfinanzierung gesichert werden, erklärt der vorläufige Insolvenzverwalter gegenüber der „Thüringer Allgemeinen“. Jetzt werden Investoren gesucht, die sich langfristig für Bohei Trimet engagieren möchten.
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Bereits im vergangenen Oktober hatte das Unternehmen Stellen gestrichen. Es gehört zum chinesischen Konzern Bohai Automotive Systems. (mit dpa)