Was tun, wenn man einen Gemeindefeuerwehrtag bewerben will und keine Lust auf langweilige Flyer hat? Die Freiwillige Feuerwehr Molschleben aus dem Kreis Gotha hatte da offenbar einen anderen Einfall.
Warum nicht mit einem provokanten Spruch, einem Augenzwinkern und einem Schuss, der nach hinten losgeht? Das Ergebnis: Ein Facebook-Video, das gerade durch die sozialen Medien rauscht und für ordentlich Wirbel sorgt.
Thüringen: Ein Griff ins Klo?
Der Clip beginnt scheinbar harmlos. Eine junge Frau steht im Fokus, als plötzlich eine Stimme fragt: „Hast du was unter deinem Rock an?“ Als sie mit dem Kopf schüttelt, folgt der nächste Satz: „Okay, setz dich mal ein bisschen breiter hin.“ Dann der harte Schnitt. Unter der Bierzeltgarnitur tauchen drei Männer der Freiwilligen Feuerwehr auf. Einer davon grinst in die Kamera und sagt unverblümt: „Na, du kleine Dreckssau. Hab ich dich hier erwischt?“ Was klingt wie ein Spruch aus einer Kegelabend-Komödie, war tatsächlich als Werbegag gedacht.
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Denn Ziel der Aktion war kein viraler Skandal, sondern Werbung: Anfang Juni lädt die Freiwillige Feuerwehr Molschleben zum Gemeindefeuerwehrtag ein. „Wenn du schon mal hier bist, kannst du auch zu unserem Feuerwehrtag kommen“, heißt es im Video charmant zum Schluss. Dass die Aktion im Netz zündet, zeigen die Zahlen: Rund 130.000 Aufrufe auf Facebook und knapp 10.000 auf Instagram. Ein beachtlicher Sprung im Vergleich zu früheren Posts der Freiwilligen Feuerwehr aus Thüringen.
Thüringen: Grenze erreicht?
Doch nicht jeder lacht. „Was für ein geistiger Dünnschiss“, schrieb ein Facebook-Nutzer. Ein anderer kommentierte: „Hoffentlich geht keiner hin.“ Die „Thüringer Allgemeine“ berichtete ebenfalls über das polarisierende Video und zitiert sowohl Kritiker als auch Befürworter. Und Letztere gibt es durchaus: „Darf die Feuerwehr nicht auch mal lustig sein?“, fragte ein User, während ein anderer sich sogar wünschte, Molschleben wäre nicht so weit weg.
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Die Feuerwehr selbst sieht die Aufregung gelassen. In einem Kommentar erklärte sie: „Unserer Meinung nach ist dies nicht respektlos. Einen gewissen Witz und Sarkasmus sollte man natürlich haben, um diese Werbung zu verstehen.“ Eines ist klar: Der „Witz“ ist sexistisch, platt und alles andere als originell. In einer Zeit, in der gesellschaftlicher Respekt und Gleichstellung keine Nebensache mehr sind, wirkt so ein Aufhänger eher wie ein Rückfall in alte Zeiten, auch wenn der Funke der Reichweite zündete.