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Thüringer Experten mit bahnbrechender Sex-Erkenntnis! „Gibt es nicht“

Forscher aus Thüringen haben eine bahnrechende Erkenntnis veröffentlicht. Was sie genau herausgefunden haben und was das für Paare bedeutet, liest du hier.

Forscher aus Thüringen haben eine bahnrechende Erkenntnis veröffentlicht. (Symbolbild)
© imago/Medicimage

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„Kann eine Ehe ohne Sex eine glückliche sein?“, fragte im vergangenen Jahr ein Artikel im New York Times Magazine. Die Meinungen zu diesem Thema gehen auseinander. Für die einen ist der Innbegriff einer glücklichen Beziehung emotionale Stabilität. Für die anderen muss die Chemie im Bett stimmen.

Doch was macht eine Beziehung denn nun wirklich glücklich? Thüringer Forscher haben die vorherrschende Meinung widerlegt. Was sie nun aufgedeckt haben, stellt alles auf den Kopf.

Thüringer Forscher überraschen

Anhand von 30 verheirateten Paaren, die in Interviews über ihre Beziehungen berichteten, hatte eine Journalistin die These aufgestellt, dass unter einem sexlosen Eheleben nicht zwingend die Beziehungszufriedenheit leiden müsse – eine überraschende Feststellung, denn gemeinhin gilt eigentlich: Ein erfülltes Sexualleben ist ein elementarer Bestandteil einer glücklichen Beziehung. Um diesen Widerspruch genauer zu erkunden, hat der Psychologe Franz J. Neyer von der Friedrich-Schiller-Universität Jena gemeinsam mit Forschern aus Kanada und den USA nun überprüft, was wirklich dran ist an dem vermeintlichen Phänomen der „happy sexless couples“ und ist dabei zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen: nicht viel. Über seine Ergebnisse berichtet das Team im Forschungsmagazin „Journal of Family Psychology.

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„Dass es generell einen Zusammenhang zwischen regelmäßigem Geschlechtsverkehr und der Beziehungszufriedenheit gibt, ist schon lange bekannt“, erklärt Franz Neyer. „Wir haben nun den Artikel zum Anlass genommen, um zu überprüfen, ob unsere Forschungsdaten zur Häufigkeit des Sex eine substanzielle Gruppe an Beziehungen ausweisen, die das beschriebene Phänomen unterstützt.“ Dafür haben die Psychologen Informationen von rund 2.100 deutschen, heterosexuellen Paaren im Alter zwischen 20 und 39 Jahren ausgewertet.

Über 86 Prozent der befragten Paare gaben an, sehr zufrieden mit ihrer Beziehung zu sein und häufig – etwa einmal wöchentlich – Sex zu haben. 3,6 Prozent hatten seltener Sex – weniger als zwei bis drei Mal im Monat – und zeichneten sich durch eine geringere Zufriedenheit aus. Zwei weitere Gruppen im jeweils einstelligen Prozentbereich wiesen bei seltenerem Sex ein uneiniges Bild die Zufriedenheit betreffend auf, heißt es in einem Bericht der Universität Jena. Hielten die Forschenden gezielt nach Paaren Ausschau, die selten Sex haben, aber trotzdem mit ihrer Beziehung hoch zufrieden sind, so konnten sie nur 49 Paare – also lediglich 2,3 Prozent – identifizieren. „„“Die signifikante Gruppe der ,Happy Sexless Couples’ gibt es also nicht“, resümiert der Jenaer Persönlichkeitspsychologe.

Thüringer Forscher sagt: „Sex ist wichtig“

Doch ist es Franz Neyer wichtig zu betonen, dass die Studie kein normatives Bild zeichnet, wie eine Beziehung auszusehen habe und dass Sexualität hierbei zwingend dazugehöre. „Jede Beziehung ist anders und viele verschiedene Faktoren, die wir in dieser Analyse nicht aufgreifen, spielen für die Zufriedenheit eine Rolle“, sagt er. Das Team beschränke sich zudem auf die Altersgruppe der jungen Erwachsenen – wie sich der Zusammenhang im Alter verhält, wenn sich die Bedeutung von Sexualität ändert, konnte das Team auf dieser Datenbasis nicht untersuchen. Diese Gruppe habe aber auch der Artikel des New York Times Magazine nicht angesprochen.

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Trotzdem seien solche Untersuchungen wichtig, um zu zeigen, dass solche medial häufig thematisierten Beziehungsphänomene nicht zwingend die Realität abbilden. Sie böten jedoch zumindest den Wissenschaftlern die Möglichkeit, Forschungsfragen in die Öffentlichkeit zu bringen und gesellschaftliche Diskurse anzuregen.


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Die Daten für die Untersuchung stammen aus der repräsentativen Langzeitstudie pairfam, während der Psychologinnen und Psychologen sowie Soziologen von 2008 bis 2022 jährlich rund 12.000 Personen, deren Partner sowie deren Familienmitglieder befragt hatten, um über einen längeren Zeitraum Informationen zur Lebens- und Beziehungszufriedenheit der Probanden zu erlangen. Während die Erhebung der Daten abgeschlossen ist, fließt deren Auswertung nach wie vor in eine Vielzahl von Studien ein.