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Thüringen: Wo ist Mr. Johns? Dramatische Suche nach vermisstem Adler

Nach einer Flugshow ist der Weißkopfseeadler „Mr. Johns“ nicht mehr zur Falknerei in Thüringen zurückgekehrt. Die Mitarbeiter sind in großer Sorge!

© imago images/photo2000

Flugshow der Adler

Kopf einziehen: Die Flugshow der Adlerwarte Berlebeck in Detmold ist ein luftiges Spektakel.

Eigentlich war es ein Routineflug. Der Weißkopfseeadler „Mr. Johns“ stieg wie gewohnt nach einer Flugshow in die Lüfte, zog seine Kreise – doch am Sonntag, dem 6. April, kehrte er nicht zurück. Seitdem fehlt von dem majestätischen Greifvogel aus Thüringen jede Spur.

Die Chefin der Greifenwarte „Falknerei am Rennsteig“, Herta Schubach, schlägt Alarm. Sie hat eine böse Vermutung.

Thüringen: „Dann ist es Geschichte mit ihm“

Dass die Greifvögel ab und zu mal ausfliegen, sei normal bei der Falknerei. „Das macht jeder Greifvogel so“, erklärt Schubach. So lange allerdings, das sei nicht normal. Ihre Vermutung: Es hängt mit der „Krähenplage“ zusammen. Die Falknerei liegt mitten im Wald – ringsherum sind überall Krähenhorste. „Die hassen die großen Greifvögel und versuchen sie aus dem Revier zu vertreiben“, erklärt die Chefin. Zur Brutzeit fühlen sich die Krähen von den größeren Vögeln bedroht – und wollen ihre Horste schützen.

Eine einzelne Krähe dient oft als Späher, warnt bei Gefahr mit lauten Rufen den ganzen Schwarm – und der Angriff beginnt. „Das ist die Geschichte, warum er jetzt weiter weggeflogen ist“, sagt Schubach. Mit jedem Tag, der verstreicht, wächst die Angst um „Mr. Johns“. „Wir haben ja auch Windkrafträder in der Nähe, wo er dann auch hineingeraten kann“, sagt die Chefin besorgt. „Dann ist es Geschichte mit ihm.“

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Hast du Mr. Johns gesehen?

Die Hoffnung bleibt, dass „Mr. Johns“ entweder von selbst zurückfindet, oder schnell gesichtet wird. Auf Facebook hat die Falknerei bereits einen Aufruf gestartet, einige Hinweise sind seitdem schon eingegangen. Allerdings keine wirklich nützlichen. Laut Schubach kommen dann Nachrichten wie ‚Ja ich habe den vorige Woche gesehen‘. „Das hilft uns natürlich nicht mehr weiter“, so die Chefin. Ihr Appell: Sobald der Vogel gesichtet wird, sollen die Zeugen sofort anrufen und nicht erst bis zum nächsten Tag warten.

https://www.facebook.com/reel/1661562804720715

Sie beschreibt den Vogel wie folgt: „Er hat einen weißen Kopf, einen kurzen weißen Schwanz. An den Flügelspitzen hat er kleine Finger und ziemlich breite Flügel.“ Besonders wichtig: An den Fängen baumelt ein Lederbändel, auch „Geschüh“ genannt. „Das bedeutet, dass er zu einer Falknerei gehört“, so Schubach.


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Wer den Vogel sieht, wird gebeten sich telefonisch bei der Falknerei zu melden oder eine Nachricht auf Whatsapp zu senden an die Nummer: 01515 5560376