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Thüringen: Kosten-Schock zu Ostern! „So hoch waren die Preise noch nie“

Lammfleisch ist in der traditionellen deutschen Küche etwas Besonderes, das meist nur Ostern auf den Tisch kommt. Für Schafhalter ist das Geschäft dennoch lukrativ geworden.

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Ostern wird auch in Thüringen Jahr für Jahr groß gefeiert. Auch das richtige Essen spielt an den Feiertagen eine wichtige Rolle. Ob Osterzopf, Schinkenbraten oder Spargel – die Thüringer freuen sich auf die Leckereien.

Ein Gericht ist in diesem Jahr besonders beliebt – und das wirkt sich auch auf dessen Preis aus.

Thüringen: „So hoch wie noch nie“

Das Geschäft mit Lammfleisch lohnt sich für Schäferei-Betriebe in Thüringen inzwischen nicht nur zum Osterfest. Die Erzeugerpreise für Schlachtlämmer liegen nach Angaben des Landesschafzucht-Verbandes auf einem Rekordniveau. Derzeit seien je Kilogramm Lebendgewicht an die fünf Euro zu erzielen, sagte der Verbandsvorsitzende. „So hoch waren die Preise noch nie.“ Hier schlage sich eine gestiegene Nachfrage nach Lammfleisch nieder. „Und zwar eine ganzjährige Nachfrage, nicht nur über Ostern.“

Sie werde vor allem durch Zuwanderer aus Ländern hochgehalten, in denen traditionell viel Lammfleisch auf dem Speisezettel stehe. In der traditionellen deutschen Küche spiele Lamm hingegen zumeist nur Ostern eine Rolle. Zugleich wirke sich das begrenzte Angebot an einheimischem Lammfleisch als Folge der seit Jahren zurückgehenden Schafbestände auf die Preis-Entwicklung aus. In Thüringen wurden laut amtlicher Statistik im vergangenen Jahr noch etwa 100.000 Schafe gehalten, über 20 Jahre hinweg hat sich der Bestand etwa halbiert. 2024 wurden 7.816 Schafe geschlachtet, etwa ein Fünftel mehr als 2023.

Dutzende verschiedene Schaf-Rassen

Unter den in den Mitgliedsbetrieben des Verbandes gehaltenen 40 Schaf-Rassen gelten etwa das Merino-Landschaf, das schwarzköpfige Fleischschaf, das Suffolk- und das Texel-Schaf als Fleischlieferanten. Je nach Rasse liegt das Schlachtgewicht bei 40 bis 45 Kilogramm. Das erreichen die Lämmer nach etwa vier bis sechs Monaten, wie der Verbandschef erläuterte. „Lämmer, die Ostern auf den Teller kommen, sind Weihnachten geboren.“


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Lämmer aus Thüringen werden dem Verbandschef zufolge in der Regel in Schlachthöfen in anderen Bundesländern geschlachtet. Es gibt einzelne Betriebe, die Schaffleisch, Milch und Käse direkt vermarkten, also auf ihrem Hof an Verbraucher verkaufen. Bei der Vermarktung werden Schäfereibetreibe durch das Netzwerk „Weidewonne“ unterstützt, das ihnen nach Angaben auf dessen Website beispielsweise Kontakte zu Fleischerei-Geschäften vermittelt. (dpa)