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Thüringen: Eklat bei Buchenwald-Gedenktag! Schülerin erntet Buh-Rufe

Bei der Gedenkfeier zum 80. Jahrestag der Befreiung des KZ Buchenwald in Thüringen kommt es zu einem Eklat. Die Reaktionen sind heftig.

Thüringen KZ Buchenwald
© picture alliance/dpa

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Zwischen 1937 und 1945 verschleppten die Nationalsozialisten rund 280.000 Männer, Frauen und Kinder in das Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar in Thüringen sowie in 139 Außenlager. Sie ermordeten etwa 56.000 von ihnen oder ließen sie an Hunger, Krankheit, Zwangsarbeit oder medizinischen Experimenten sterben. Am 11. April 1945 befreiten US-Truppen das Lager.

Zum 80. Jahrestag der Befreiung gedachten in Thüringen Überlebende, Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Gesellschaft sowie internationale Gäste der Opfer. Nur noch neun KZ-Überlebende konnten laut Stiftung an der Kranzniederlegung teilnehmen. Der 92-jährige Naftali Fürst, Überlebender der Lager Auschwitz und Buchenwald, richtete eindringliche Worte an die Anwesenden: „Wir sind nur noch sehr wenige, bald werden wir Ihnen endgültig den Stab der Erinnerung weitergeben und damit verleihen wir Ihnen eine historische Verantwortung.“

Thüringen: Kontroverse Rede bei Jugendprojekt

Die Gedenkveranstaltung in Thüringen wurde allerdings von einem Zwischenfall überschattet. Eine junge Teilnehmerin sprach im Rahmen eines Jugendprojekts auf Englisch von einem „Genozid“ in Palästina. Diese Aussage löste Buh-Rufe im Publikum aus.

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Der Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Jens-Christian Wagner, reagierte unmittelbar auf die Wortwahl. Er sagte laut Deutscher Presse-Agentur (dpa), es müsse um die unschuldig Getöteten dort getrauert werden können – aber von einem ‚Genozid‘ zu sprechen, gerade an einem Ort wie Buchenwald gehöre sich nicht. Die Stiftung bemühte sich um eine Deeskalation der Situation.

Gedenken im politischen Spannungsfeld

Die junge Rednerin betonte bei ihrer Rede in Thüringen, dass aus Buchenwald Lehren gezogen werden müssten. Man müsse auch heute laut werden, wenn Ungerechtigkeit geschehe. Ihre Wortwahl führte jedoch zu einer Debatte über den angemessenen Rahmen politischer Äußerungen bei Gedenkveranstaltungen.


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Auch Israels Botschafter Ron Prosor nahm an der Zeremonie in Thüringen teil. Er war zur Kranzniederlegung an den historischen Ort gekommen, an dem das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus im Mittelpunkt stand.