Es sind schwierige wirtschaftliche Zeiten für etliche mittelständische Betriebe in Deutschland. Unsere Traditionsbrauereien in Thüringen, hinter denen meistens kein großer Konzern steckt, sind da keine Ausnahme. Der Bier-Konsum geht in Deutschland zurück, gefühlt schließt eine Wirtschaft nach der anderen und die Feste machen das alles oft nicht wett.
Nichtsdestoweniger habe sich jetzt mehrere Traditionsbrauereien aus Thüringen zusammen getan, um gegen den Negativ-Trend vorzugehen. Mit der Thüringer Biermeile (am 26. April) wollen sie gemeinsam ein Zeichen setzen und für mehr Regionalität bei den Kunden werben. Im Thüringen24-Gespräch findet ein Brauer im Vorfeld deutliche Worte – steckt seinen Kopf aber nicht in den Sand.
Thüringer Brauerei schlägt Alarm
„Die wirtschaftliche Lage ist in der gesamten Braubranche angespannt“, erklärt der Chef der Altenburger Brauerei, Bastian Leikeim. „Da sind wir keine Ausnahme. Die letzten Jahre mit Corona und vor allem der Krieg in der Ukraine haben uns aufgrund der massiven und rasanten Kostensteigerungen sehr zugesetzt.“
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Solche Kostensteigerungen dann auf die Kunden abzuwälzen, ist dabei nicht ohne Weiteres möglich. Klar, wer kann in Krisenzeiten auch Premiumpreise für seine Flasche Bier auf den Tisch legen? Dennoch konnte die Altenburger Brauerei aller Krise zum Trotz am Markt bestehen bleiben. „Aufgrund unserer regionalen Ausrichtung“, so Leikeim. Auch die Bügelverschlussflasche spielt aus seiner Sicht dabei eine Rolle.
„Regionale Events stärken die Bierkultur“
Dennoch hofft er – wie im Prinzip alle seine Kollegen – auf eine baldige Trendwende im Konsumverhalten der Kunden. Vielleicht können dabei ja Events wie die Biermeile in Apolda helfen? Laut Leikeim bieten sie zumindest die Chance, „Markenbekanntheit zu steigern, direktes Kundenfeedback zu erhalten und die Brauerei nah- und erlebbar zu machen“.
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„Die Biermeile oder der Biergeburtstag schaffen Erlebnisse, wecken Neugier und sprechen neue Zielgruppen an. Probieren überzeugt, und regionale Events stärken die Bierkultur“, so der Brauerei-Chef. „So kann trotz sinkendem Konsum das Interesse neu entfacht werden.“

Leikeim blickt jedenfalls weiter optimistisch in die Zukunft. „Dazu ist es allerdings notwendig, dass die Menschen verstehen, dass Sie jetzt ihre regionalen, kleinen Unternehmen unterstützen müssen. Sonst gibt es diese in 10 Jahren nicht mehr.“
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Die Thüringer Biermeile findet dieses Jahr zum ersten Mal in der Glockenstadt Apolda statt. Neben der Altenburger Brauerei nehmen noch sieben weitere regionale Brauereien daran teil. Geplant ist eine neun Kilometer lange Wanderung rund um Apolda. Alle Infos bekommst du auch >>>HIER<<<.