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Thüringer Werke zittern! Etliche Jobs stehen auf der Kippe – wegen Trump

Trump hat höhere Zölle auf Autos angekündigt, die nicht in den USA gebaut werden. Auch Autoteile sind betroffen. Die Folgen könnten bitter sein.

© IMAGO/Sven Simon

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Nicht nur Donald Trump selbst ist als US-Präsident umstritten. Auch einige neue Mitglieder seiner Regierung sind es. Wer seine wichtigsten Minister sind, erfährst du im Video.

Diese Nachricht ist eine Hiobsbotschaft für die deutsche und europäische Automobil- und Zulieferer-Industrie – und somit auch für Thüringen!

Denn US-Präsident Donald Trump hat Zölle auf Auto-Importe angekündigt. Und das nicht zu knapp. Experten schlagen Alarm. Analysten zeichnen düstere Szenarien. Die Befürchtung? Eine Rezession in Deutschland. Arbeitsplätze, die auf der Kippe stehen könnten. Auch der Verband automotive thüringen e.V. zeigt sich „tief besorgt“ angesichts der Pläne von Donald Trump.

Thüringen: Angedrohte Zölle sorgen für Angst

Die Zahlen sprechen Bände. Ab dem 3. April sollen Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Auto-Einfuhren aus dem Ausland anfallen. Heißt, auf alle Autos, die nicht in den USA produziert werden. Und nicht nur Autos werden höhere Zölle aufgedrückt. Auch Autoteile sollen mit Zöllen belegt werden. Bitter, wenn man bedenkt, dass jährlich rund 640.000 Fahrzeuge aus Europa in die USA exportiert werden.

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Es ist ein Szenario, das sowohl für viele Automobilhersteller in Deutschland und Europa als auch für Zulieferer bitter ist. Wie bitter, das hat sich die Unternehmensberatung Kearney genauer angeschaut. Die Analyse des Unternehmens berechnet ein mögliches Risiko eines Umsatzverlustes für Hersteller und Zulieferer von 17,1 Milliarden Dollar. Die Folge: Bis zu 30.000 Arbeitsplätze könnten dadurch wegfallen.

Eine dramatische Skizze einer möglichen Zukunft, die auch der Verband automotive thüringen e.V. „tief besorgt“ betrachtet. Über Jahre hinweg hätten Unternehmen eine global vernetzte Wirtschaftskette aufgebaut. Das zu gefährden, halte der Verband schlichtweg für fahrlässig.

Stehen Tausende Jobs auf der Kippe?

Vor allem, weil es auch hier in Deutschland und Thüringen unmittelbare Auswirkungen haben könnte. „Unsere Zulieferer stehen in einem hochdynamischen und internationalen Wettbewerb. Strafzölle auf Teileexporte gefährden nicht nur Absatzmärkte, sondern die gesamte wirtschaftliche Kalkulation zahlreicher mittelständischer Unternehmen in Thüringen“, sagt der Verband gegenüber Thüringen24.

Vor allem Mitarbeiter in der Zuliefererbranche seien verunsichert. Denn viele dieser Unternehmen der Branche würden auch eine Menge exportieren. „Zahlreiche heimische Firmen beliefern im Rahmen globaler Aufträge die US-Automobilproduktion – direkt oder indirekt. Werden diese Aufträge durch Strafzölle unwirtschaftlich, drohen heimischen Zulieferbetrieben Absatzverluste. In der Folge könnten Investitionen ausbleiben und Arbeitsplätze in Thüringen in Gefahr geraten“, mahnt der Verband weiter.


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Doch welche Lösung könnte es in der Situation geben? Der Verband appelliert an die EU, konstruktive Gespräche mit den USA zu führen – und den Handelsstreit nicht weiter eskalieren zu lassen. EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen hat indes ein entschiedenes Handeln der EU in Aussicht gestellt. „Wir wollen nicht unbedingt zurückschlagen, aber wenn es notwendig wird, haben wir einen starken Plan, um zurückzuschlagen“, sagte von der Leyen im EU-Parlament in Straßburg. Europa verfüge über „alle Mittel“, um „die Menschen in Europa und unseren Wohlstand zu schützen“, versicherte die Kommissionspräsidentin. (mit AFP/dpa)