Stress gehört für viele Menschen zum Alltag. Doch wenn aus gelegentlichem Druck eine dauerhafte Belastung wird, bleiben gesundheitliche Folgen nicht aus. In den vergangenen Jahren hat sich die Situation für Berufstätige deutlich verschärft. Besonders auffällig zeigt sich diese Entwicklung in Thüringen.
Stressbedingte Ausfälle haben spürbar zugenommen. Die Zahl der Krankmeldungen aufgrund seelischer Überlastung steigt kontinuierlich. Der Trend hält bundesweit an, doch Thüringen ist stärker betroffen, als andere Regionen.
Deutlicher Anstieg der Fehlzeiten in Thüringen
Wie die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) am Mittwoch in Hannover mitteilte, verzeichnete Thüringen im Jahr 2024 rund 120,5 Fehltage je 100 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aufgrund stressbedingter Erkrankungen. Im Jahr zuvor waren es noch 114,5 Tage – rund sechs Tage mehr und das innerhalb eines Jahres.
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Im Vergleich zum Jahr 2019 ist der Zuwachs noch deutlicher. Damals lag die Zahl der Fehltage in Thüringen bei knapp 88. Das bedeutet eine Steigerung um gut 37 Prozent innerhalb von fünf Jahren.
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Thüringen liegt mit seinen Werten über dem bundesweiten Durchschnitt von rund 112 Tagen. Besonders stark betroffen ist das Saarland mit fast 176 Ausfalltagen, während Baden-Württemberg mit gut 81 Tagen die geringsten Fehlzeiten aufweist. Der deutschlandweite Durchschnitt stieg im gleichen Zeitraum um 51 Prozent – deutlich mehr als in Thüringen.
Emotionale Belastung als Auslöser
Vor allem der Umgang mit Stress ist wichtig: „Vor allem die Art des Umgangs mit emotionalen Belastungen spielt dabei eine wesentliche Rolle“, erklärte ein Sprecher der KKH. Ein betriebliches Gesundheitsmanagement sowie die Aufklärung durch Hausärzte könnten einen Beitrag leisten. Auch Eigeninitiative sei entscheidend, um gesundheitlichen Folgen vorzubeugen.
Neben der Betreuung durch ein umfassendes betriebliches Gesundheitsmanagement und einer ganzheitlichen Aufklärung durch Hausärzte könnten Betroffene selbst viel tun – damit Stress gar nicht erst auf die Gesundheit schlägt. Die Zahlen zeigen, wie ernst die Lage in Thüringen inzwischen ist. Dauerstress bleibt nicht ohne Wirkung – weder auf die Gesundheit noch auf die Arbeitswelt. (mit dpa)