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Thüringen steckt in der Öffi-Krise! Expertin findet deutliche Worte: „Alarmsignal“

Thüringen steckt tief in der Öffi-Krise, wie aus einer Studie von Greenpeace hervorgeht. Wie schlimm es genau ist, erfährst du hier.

© IMAGO/ Frank Sorge

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Während sich das Internet noch darüber streitet, ob „keinen Führerschein haben“ okay ist oder nicht, können die Thüringer darüber vermutlich nur müde den Kopf schütteln.

Denn ohne Führerschein beziehungsweise Auto ist man im Freistaat nicht selten völlig aufgeschmissen. Das beweist auch die neuste Studie von Greenpeace. Wie tief Thüringen tatsächlich in der Öffi-Krise steckt, liest du hier bei uns.

Thüringen: Studie macht desolaten Zustand deutlich

„Frust kommt auf, denn der Bus kommt nicht“, singt Peter Fox in seinem Hit „Schwarz zu Blau“. Doch in Thüringen hapert es bereits an einer früheren Stelle. Wie aus der Studie von Greenpeace und der Auswertung der aktuellen Fahrplandaten durch die Münchner Datenanalysten „Plan4Better“ hervorgeht, haben rund 26 Prozent der Deutschen an ihrem Wohnort einen sehr schlechten Zugang zum öffentlichen Nahverkehr. Sprich: Selbst wenn Bus und Bahnen fahren, müssen die Menschen einen weiten Weg auf sich nehmen, um überhaupt die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Im Freistaat sieht es sogar noch schlimmer aus.

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Besonders heftig trifft es die Menschen im Kreis Hildburghausen. Hier sind stolze 67,8 Prozent der Einwohner vom Nahverkehr komplett abgehängt. Ein ähnlich trauriges Bild zeigt sich im Saale-Orla-Kreis mit 64,7 Prozent. Die Kreise Sömmerda, Weimarer Land, Saale-Holzland und Greiz befinden sich alle so zwischen 53 und 55 Prozent. Auch bei uns in Thüringen gibt es das klassische Stadt-Land-Gefälle. Immerhin sind in der Landeshauptstadt Erfurt nur 3,3 Prozent der Bevölkerung von den Öffis abgeschnitten, ebenso in Jena und in Weimar. Wer einen genauen Blick auf seinen Wohnort werfen will, findet >>HIER<< die interaktive Karte von Greenpeace.

„Es ist ein verkehrspolitisches Alarmsignal“

In die Berechnungen ist übrigens nicht nur eingegangen, wie weit der Wohnort von der nächsten Haltestelle weg ist, sondern auch, wie gut diese Haltestelle bedient wird. Sprich, wie oft dort das Verkehrsmittel abfährt beziehungsweise anhält. Der Grund der Öffi-Krise nicht nur in Thüringen, sondern in ganz Deutschland gibt den Experten von Greenpeace Grund zur Sorge.


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“Bund und Länder reden gern über ehrgeizige Ziele für den Ausbau des Nahverkehrs, aber sie kneifen, wenn es um die dafür nötigen Mittel geht”, sagt Lena Donat, Greenpeace- Mobilitätsexpertin. “Es ist ein verkehrspolitisches Alarmsignal, dass im Jahr 2025 noch immer bei einem Viertel der Menschen kaum ein Bus, geschweige denn eine Bahn fährt. Guter Nahverkehr garantiert, dass alle zum Einkaufen, Arzt oder Schwimmbad fahren können, und sorgt für bezahlbaren Klimaschutz. Die kommende Bundesregierung braucht einen Nahverkehrs-Turbo.”