Es ist ein Schloss wie aus einem Märchenbuch: Auf einem Bergkegel nördlich von Meiningen erbaut, umrundet von dichtem Wald ragen die Turmspitzen und Burgtürme empor. Ein Thüringer Baudenkmal, das sich allerdings seit Jahren schon im Dornröschenschlaf befindet.
Früher war hier einmal ein Nobel-Hotel drin, seit mehr als zehn Jahren steht das Schloss in Thüringen allerdings leer. Den Bürgermeister in Meiningen treibt das an den Rand der Verzweiflung. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Thüringen: Große Sorge um Baudenkmal
Zuerst die Fakten: Das Schloss Landsberg befindet sich noch immer im Besitz einer chinesischen Eigentümergesellschaft. Die kosten für einen Rückkauf würden sich auf geschätzte 3,5 Millionen Euro belaufen. Als Käufer käme zum Beispiel die Stiftung Meininger Baudenkmäler infrage. Ohne einen kräftigen Zuschuss vom Land geht da aber so gut wie nichts – und hier sind die Kassen ja bekanntlich knapp.
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„Ich gebe die Hoffnung nicht auf“, erklärt der Meininger Bürgermeister Fabian Giesder am Donnerstag (6. März) gegenüber dem „Freien Wort“. Gleichzeitig gibt er aber auch zu, dass „alles schwierig“ sei.

Es bleibt nicht mehr viel Zeit
Die Uhr tickt nämlich. Denn derzeit weiß keiner, wie lange das Verkaufsangebot der Chinesen noch bestehen bleibt. Aus der dortigen Staatsführung ist nämlich zu hören, dass man zukünftig dem Verkauf von Auslandsimmobilien nicht mehr zustimmen wolle. „Wir müssen das also in dem womöglich zeitlich eng begrenzten Fenster hinbekommen“, so Giesder weiter gegenüber der Zeitung.
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Ob sich hier noch eine Lösung finden lässt, muss sich zeigen. Denn auch so viel ist klar: Ein leeres Schloss ist auch für die Eigentümergesellschaft aus China ein Verlustgeschäft. Theoretisch würde sogar ein privater Käufer infrage kommen. Nur wer kann mal eben 3,5 Millionen für ein Schloss locker machen?