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Thüringer Werk steht vor dem Aus! Mitarbeiter gehen auf die Barrikaden

Ein Werk in Thüringen soll geschlossen werden. Deswegen gehen dutzende Mitarbeiter auf die Barrikaden. Gibt es noch Hoffnung?

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© imago images/Rust

Die Geschichte des Traditionshandwerk in Thüringen

Die Porzellanherstellung und die Glasbläserei haben eine lange Tradition in Thüringen.

Die Krise in der deutschen Autoindustrie schlägt auch in Thüringen weiter hohe Wellen. Erst vor kurzem erreichte Dutzende Mitarbeiter eines Werks im Freistaat eine beunruhigende Nachricht: Zum Jahresende soll der Standort schließen, hieß es. Etwa 185 Arbeitsplätze wären von dieser Maßnahme betroffen.

Aber sang- und klanglos wollen die Mitarbeiter nicht untergehen. Etwa 100 von ihnen haben sich am Mittwoch (12. März) vor den Werkstoren eingefunden, um für ihre Arbeitsplätze zu kämpfen. Gibt es für den Thüringer Standort noch Hoffnung?

Thüringer Werk soll geschlossen werden

Es war eine Schock-Nachricht für etliche Mitarbeiter innerhalb des Continental-Konzerns. Im Januar hatte der Autozulieferer mitgeteilt, dass es wegen Absatzproblemen in der Kunststofftechniksparte Contitech zu Werksschließungen in vier Bundesländern kommen wird. Betroffen davon: Das Werk in Bad Blankenburg in Thüringen (wir berichteten).

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Nach Gewerkschaftsangaben arbeiten hier derzeit rund 185 Beschäftigte. Sie produzieren unter anderem Transport- und Förderbänder – auch zum Beispiel für die Braunkohle-Industrie. Aus dieser hatte sich Deutschland ja bekanntermaßen verabschiedet. „Uns geht es darum, eine Perspektive für das Werk zu entwickeln“, erklärte Kirsten Joachim Breuer, Sprecher der Gewerkschaft IG BCE.

Gibt es Perspektiven für die Mitarbeiter?

Etwa 100 seiner Kollegen hatten sich am Mittwoch vor dem Werkstor des Contitech-Standortes in Bad Blankenburg eingefunden. Ihre Botschaft ist klar: Ein vorläufiges Aus ihres Werkes wollen sie so nicht hinnehmen. Auch Kommunalpolitiker waren bei der Betriebsversammlung im Freien anwesend.

Ob der Standort allerdings gerettet werden kann, bleit fraglich. Laut Breuer gab es ein erstes Gespräch mit dem Arbeitgeber über einen möglichen Interessensausgleich und Sozialplan. Außerdem soll es Angebote für manche Mitarbeiter geben, an einen anderen Standort zu wechseln. In Thüringen betreibt Contitech noch ein Werk in Waltershausen, an dem etwa 1.000 Arbeiter beschäftigt sind.


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Ende März sollen die Gespräche zwischen Arbeitgeber und der Gewerkschaft weitergehen. (mit dpa)