Die Nachrichten von Streiks in Thüringen häufen sich. Erst legen die Mitarbeiter mehrerer deutscher Flughäfen ihre Arbeit nieder (wir berichten) und nun folgt der nächste Streik-Hammer im Freistaat.
Diesmal trifft es Beschäftigte mehrerer Berufsgruppen in Thüringen. Und offenbar könnten sich noch weitere ankündigen.
Thüringen: Großer Streik geplant
Die Woche vom 10. bis 16 März wird für viele Menschen deutlich schwerer werden als erwartet, denn in vielen Bereichen fallen Services aus. Besonders in Thüringens Landeshauptstadt Erfurt droht erneut die Eskalation. Am Montag (10. März) hat die Gewerkschaft „Verdi“ Warnstreiks an mehreren Flughäfen begonnen – unter anderem ist auch der Flughafen Leipzig / Halle betroffen. Doch bei den Streiks an den Flughäfen alleine soll es nicht bleiben.
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„Verdi“ fährt jetzt die ganz großen Geschütze auf und legt am Donnerstag (13. März) gefühlt ganz Thüringen lahm. Die Gewerkschaft ruft am besagten Tag Tarifbeschäftigte, Nachwuchskräfte, Auszubildende, Studierende und Praktikantinnen im öffentlichen Dienst zum Warnstreik auf. Unter anderem geht dann bei folgenden Stellen beziehungsweise Behörden nichts mehr:
- Die Städte Erfurt, Weimar, Jena, Gera und Gotha inklusive der Eigenbetriebe
- Diverse Jobcenter thüringenweit
- Bundeswehrdienstleistungszentrum Erfurt
- Agentur für Arbeit Thüringen
- SWE
- Thüringer Fernwasserversorgung
- Sparkasse Mittelthüringen, Rhön-Rennsteig und Altenburger Land
- sowie verschiedene Landratsämter
Mit einem Demonstrationszug ziehen alle Arbeitenden dann am Donnerstag durch Erfurts Straßen. Der Streik der Jenaer Mitglieder wird neben dem 13. März auch am 14. März weitergehen – also 48 Stunden.
SWE Erfurt setzt noch Schippe drauf
Auch die Beschäftigten der Stadtwerke Erfurt-Gruppe springen auf den Streik-Waggon auf und wollen ein deutliches Zeichen setzen. Mehr noch: sie wollen nicht nur am besagten Donnerstag die Arbeit niederlegen, sondern den Zeitraum bis auf Sonntag (16. März) ausdehnen, wie „Verdi“ mitteilt. Grund dafür ist auch hier die zweite Runde von erfolglosen Tarifverhandlungen. Leicht gefallen sei diese Entscheidung nicht. „Die Beschäftigten verrichten ihre Arbeit gerne, sind stolze Erfurter und es hat sie geschmerzt, die Stadt in den letzten Wochen im entsprechenden Zustand zu sehen“, erklärt Gewerkschaftssekretärin Sarah Wagener.
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Allerdings möchten sie auch für sich selbst einstehen und für Modelle wie die Einführung einer Altersteilzeit oder einer Vergütung von Rufbereitschaften hinarbeiten. Im Kern steht die Verbesserung der Arbeits- und Lebensqualität. Besonders für Erfurt und die Anwohner ist diese Nachricht bitter. Denn in den vergangenen Wochen bekamen die Puffbohnen schon mehr als einmal die Konsequenzen zu spüren, als die SWE Müllabfuhr ihre Arbeit niederlegte. Überquellende Müllberge waren die Folge >>HIER<< mehr dazu. Ein ähnliches Szenario droht nun erneut.
Die Lage ist ernst
Die Streik-Welle zieht sich weiter durch Thüringen. Auch bei dem Thüringer Zulieferer Continental in Bad Blankenburg sind Umbrüche im Gange – allerdings schon am Mittwoch (12. März). Hier zieht allerdings nicht „Verdi“ die Stränge, sondern die Gewerkschaft IGBCE. Um 13.30 Uhr ist laut Gewerkschaft eine Protestkundgebung vor dessen Werkstor geplant, wo etwa 60 Beschäftigte erwartet werden.
„An diesem Tag starten die ersten Gespräche der Arbeitnehmervertretung mit der Arbeitgeberin zu einem möglichen Interessenausgleich und Sozialplan“, schreibt die IGBCE. Hintergrund der Kundgebung ist eine Betriebsversammlung vom 30. Januar, wo die Arbeitnehmer von geplanten Werkschließungen erfahren haben.
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Eins ist klar: In den nächsten Tagen wird es wohl in Thüringen etwas turbulent werden.