Husten, Schnupfen, Schüttelfrost, Heiserkeit – gefühlt jeder liegt gerade flach, oder lag es in den vergangenen Wochen. Gerade Eltern können da sicherlich ein Lied davon singen. Denn die Influenza-Welle macht besonders den kleinen Thüringern zu schaffen (wir berichteten).
Kein Wunder also, dass auch die Kinderkliniken beziehungsweise die Kinderstationen voll sind. Doch wie brisant ist die Situation im Freistaat wirklich? Thüringen24 hat bei der Klinik in Suhl nachgehakt.
Thüringer Klinik auf Infektionswelle vorbereitet
So langsam nimmt der Frühling Fahrt auf und das Wetter wird wieder wärmer und vor allem sonniger. Dem dürften nicht wenige entgegensehen, vor allem angesichts der Welle, die in den Wintermonaten nicht wenige umgehauen hat. Unter anderen das Personal der Kinderklinik im südthüringischen Suhl hat deshalb alle Hände voll zu tun.
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Doch unerwartet kam die Influenza-Welle für das Thüringer Krankenhaus nicht. „Da wir bereits im Umgang mit solchen Infektionswellen viel Erfahrung haben, sind wir sowohl was die Bettenkapazität als auch unsere Personalausstattung der Kinderstationen angeht, aktuell in der Lage, alle Patienten vollumfänglich zu versorgen. Bislang mussten keine Patienten abgelehnt oder in andere Kliniken verlegt werden“, antwortet Sebastian Horn, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, auf Nachfrage von Thüringen24.
„Brauchen lange“
Immerhin seien die Kinder- und Jugendärzte seit jeher mit den jährlich auftretenden Wellen an Infektionskrankheiten konfrontiert und bereiten sich dementsprechend gut darauf vor. Doch eine Sache scheint bei der Influenza-Welle in diesem Jahr den Ärzten ins Auge zu springen: „Auffällig ist, dass die Patienten neben besonders hohem Fieber doch recht lange brauchen, bis sich ihr Gesundheitszustand stabilisiert“, berichtet Horn. Doch immerhin scheint die Influenza-Welle mittlerweile in Thüringen und auch ganz Deutschland wieder abzuflachen. „Sowie die Surveillance-Daten des Robert Koch Institutes vermuten lassen, beobachteten wir vor Ort bereits eine Stabilisierung bis leichten Rückgang akut erkrankter Patienten in unserer stationären Versorgung“, fügt der Thüringer Kinderarzt hinzu.
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Ein Problem bleibt jedoch im Freistaat weiterhin bestehen: der Personalmangel. „An der Grundsituation, dass in der Kinder- und Jugendmedizin per se unzureichend und speziell ausgebildete Pflegekräfte zur Verfügung stehen, ändert sich seit einiger Zeit wenig. Der ubiquitär [Anmerkung der Redaktion: ubiquitär bedeutet „allgegenwärtig“ oder „überall verbreitet“] bekannte Fachkräftemangel ist insbesondere für die spezialisierte Versorgung von Kindern und Jugendlichen eine Herausforderung, aktuell sowie zu erwarten auch in absehbarer Zukunft“, macht Horn deutlich.