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Thüringen: Gewalt-Hotspot Schule! Die Ansage von der Regierung ist knallhart

Das Thema Gewalt an den Schulen wird in Thüringen derzeit heiß diskutiert. Jetzt kommt eine deutliche Anweisung von der Regierung.

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© IMAGO/photothek

Mobbing im Internet

Immer häufiger werden Jugendliche per Handy oder über das Internet ausgegrenzt und beleidigt. Internet-Mobbing als Trend.

Schlägereien, Mobbing, Beleidigungen – Gewalt äußert sich in den Schulen in ganz unterschiedlichen Formen, die sich im Ergebnis aber alle sehr ähnlichsehen. Sie führt bei den Schülern zu Ängsten und Ausgrenzung, im Unterricht zu einer Atmosphäre der Unsicherheit und Beklemmung.

Zwei Fälle schlugen jüngst in Thüringen hohe Wellen. Beide Male wurden Lehrer zum Opfer von Gewalt ihrer Schüler. Die Sorgen in der Belegschaft sind groß. Auch aus diesem Grund gibt es jetzt eine knallharte Ansage aus der Landesregierung.

Thüringen: Gewalt an Schulen wird zum Problem

Konkret soll der Umgang mit Gewalt an Schulen eindeutiger geregelt werden. Aus diesem Grund wurde von der Landesregierung in den letzten Wochen eine Dienstanweisung erarbeitet, die jetzt an alle staatlichen Schulen verschickt werden soll. Das teilte das zuständige Ministerium am Donnerstag (6. März) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

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In der Weisung geht es erst einmal darum, jede Form von Gewalt zu identifizieren. Also körperliche, psychische oder zum Beispiel auch sexualisierte. In einem zweiten Schritt soll dann aufgezeigt werden, wie die Lehrkräfte – und auch das andere Personal – mit dieser Gewalt umgehen können. Bei der Anweisung haben auch Experten der Staatsanwaltschaft und der Lehrerfortbildung ihren Input gegeben.

Schulen sollen „Schutzräum“ sein

Sie richtet sich explizit nicht nur an Lehrkräfte, sondern fordere auch Referendare, Erzieher sowie auch Rektoren, Hausmeister und Putzkräfte auf, sich mit dem Thema Gewalt intensiv auseinanderzusetzen.

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Schulen seien Schutzräume, sagte Staatssekretär Bernd Uwe Althaus. „Alle Mitglieder der Gemeinschaft sollen sich respektiert und geschützt fühlen und gewalttätige Verhaltensweisen, auch die Androhung von Gewalt, dürfen nicht folgenlos bleiben oder toleriert werden.“ Wer Gewalt ausübe, dem müsse klare Grenzen gesetzt werden.

Beunruhigende Vorfälle

Vor einigen Wochen hatte der Thüringer Lehrerverband (tlv) Details aus einer eigenen nicht repräsentativen Umfrage unter Schulpersonal veröffentlicht, darin berichteten einzelne Betroffene von Bedrohungen, Schlägen und Tritten. Diese Gewaltumfrage des tlv zeige seit Jahren ein dramatisches und alarmierendes Bild, so der Verbandsvorsitzende Tim Reukauf. Gewalt gegen Lehrkräfte sei kein Randphänomen.


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Die Personalsituation an den Schulen spielt dabei natürlich eine Rolle. Oftmals fehlt es den Lehrern einfach an der Zeit, sich um ihre Problemfälle individuell zu kümmern. Auch aus diesem Grund könnten aus Sicht von Reukauf mehr Schulsozialarbeiter helfen, der Gewalt entgegenzuwirken. (mit dpa)