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Thüringer trifft der Park-Schock! „Abzocke?“

Vor einem Einkaufszentrum in Thüringen gibt es ein neues Parksystem. Manche Kunden vermuten eine fiese Kostenfalle.

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Parkscheibe: Wer das einstellt, zahlt 40 Euro Strafe

Die richtige Nutzung der Parkscheibe ist einfach, doch entscheidend, um Bußgelder zu vermeiden.

Lauert in Thüringen etwa eine neue Park-Abzocke? Ein Beitrag in sozialen Medien schlägt zumindest derzeit hohe Wellen. Der Grund:

Vor einem beliebten Einkaufszentrum in Thüringen wurde jüngst ein neues Park-System eingeführt. Einige Kunden wittern hier eine herbe Kosten-Falle. Aber ist da etwas dran? Thüringen24 hat die Verantwortlichen mit den Vorwürfen konfrontiert.

Thüringer trifft der Park-Schock

Eigentlich sollte es für einen Thüringer ein entspannter Shopping-Trip nach Rudolstadt werden. Doch auf dem Galeria-Parkplatz traf ihn dann der Schlag, wie er auf der Social-Media-Plattform Facebook berichtet. Auf dem Parkplatz, auf dem man vorher kostenlos Parken konnte, wurde ein neues, digitalen Parksystem eingeführt.

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Das Prinzip klingt eigentlich simpel: Beim Einfahren scannt eine Kamera das Nummernschild, eine Stunde parken ist kostenlos, danach kostet jede weitere halbe Stunde 50 Cent. So steht es auf der Website des Betreibers „Wemolo Parking“. Um zu bezahlen, musst du im System dein Kennzeichen eingeben. Entweder vor Ort am Automaten oder später online. Doch genau hier wittert der Thüringer die Gefahr!

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„Abzocke auf dem Galeriaparkplatz?“

Denn wer nicht rechtzeitig zahlt, das System nicht kennt oder gar übersieht, bekommt schnell eine böse Überraschung: Ein Bußgeldbescheid von mindestens 40 Euro! Wer Pech hat, kann sogar bis zu 750 Euro berappen. „Abzocke auf dem Galeriaparkplatz?“, fragt sich da der Thüringer. Zwar gibt er zu: „Keine schlechte Methode, um Parknomaden fernzuhalten, die für lange Zeit kostenfrei parken wollen. Nicht selten wollten wir in der Galeria einkaufen und fanden keinen Parkplatz, weil die halbe Stadt die kostenlose Parkmöglichkeit nutzte.“ Doch bekanntlich schützt Unwissenheit vor Strafe nicht.

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„Ich behaupte, dass der Betreiber genau das ausnutzt, um Gewinne durch Bußgeldabzocke zu erwirtschaften. (…) Nun wurden zwar Schilder aufgestellt, allerdings sind diese absichtlich so hoch gehangen auf dem Parkplatz beziehungsweise so unscheinbar und kleint bedruckt, dass der Besucher, erst recht wenn er kostenfreies Parken gewohnt war, keine Notiz von den Schildern nimmt“, behauptet der Rudolstädter in einer privaten Facebook-Gruppe. Doch was sagt das Einkaufszentrum Galeria-Rudolstadt dazu? Thüringen24 hat nachgefragt.

Betreiber verteidigt digitales Parksystem

Auf Nachfrage von Thüringen24 äußerte sich Galeria zur Kritik und verteidigte das neue Parksystem. „Unsere Entscheidung für das digitale Parksystem in Zusammenarbeit mit Wemolo basiert auf dem Ziel, die Parksituation für unsere Kunden zu verbessern. Durch das automatische Kennzeichenerfassungssystem wird eine komfortable und barrierefreie Lösung geschaffen, die ohne Schranken und Papiertickets auskommt“, erklärt man uns.

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Weiter heißt es: „Dies führt zu einer Reduzierung von Wartezeiten, erleichtert die Parkplatzsuche und optimiert die Nutzung der vorhandenen Stellflächen.“ Auch ökologische Vorteile hebt ein Sprecher des Einkaufszentrums hervor: „Der Verzicht auf Papiertickets spart Ressourcen und verringert den Abfall, während der fließende Verkehr ohne Schranken Stop-and-Go-Situationen vermeidet und dadurch den Kraftstoffverbrauch sowie die CO₂-Emissionen bei Verbrennungsfahrzeugen reduziert.“


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Zur Kritik an möglichen Bußgeldfallen sagt Galeria-Rudolstadt: „Bezüglich der in sozialen Medien geäußerten Kritik zur vermeintlichen ‚Bußgeldabzocke‘ möchten wir betonen, dass das Ziel keineswegs die Erwirtschaftung von Einnahmen durch Sanktionen ist, sondern eine faire Nutzung der Parkflächen sicherzustellen.“ Zudem habe man Wert darauf gelegt, dass die ersten 60 Minuten weiterhin kostenlos seien und „Kunden innerhalb dieser Zeit weder ein Ticket ziehen noch einen Parkautomaten aufsuchen müssen – sie können einfach wieder ausfahren, ohne etwas zu tun.“

Das Shoppingcenter weist auch darauf hin, dass Kunden ihre Parkzeit am Automaten jederzeit überprüfen können. „Kurzzeitige Überschreitungen werden mit Augenmaß behandelt, und Kunden haben die Möglichkeit, sich im Einzelfall an den Kundenservice zu wenden.“