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Thüringer Bürgermeisterin bei „Hart aber fair“ (ARD): Ihre AfD-Ansage ist knallhart

Eine Thüringer Bürgermeisterin äußerte sich bei „Hart aber fair“ zum Abschneiden der AfD in der Bundestagswahl. Ihre Ansage ist deutlich.

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© WDR/Julia Sellmann

Bundestagswahl 2025: Die AfD wird zur neuen Macht in Ostdeutschland

Die AfD erzielt ihr bestes Bundestagswahlergebnis mit 20,2 Prozent. Besonders stark schneidet sie in Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ab. Welche Folgen hat das für die Opposition?

Liane Bach ist seit 1994 ehrenamtliche Bürgermeisterin in Dillstädt (Schmalkalden-Meiningen). Die Thüringer Gemeinde zählt etwa 730 Einwohner, der Wählerkreis ist überschaubar. Am Sonntag (23. Februar) fanden etwa 400 von ihnen den Weg zur Wahlurne. Mehr als die Hälfte davon machten beide ihrer Kreuze bei der AfD (Erststimme 54 Prozent, Zweitstimme 54,8 Prozent).

Wie fast in ganz Thüringen ist auch in Dillstädt der Rechtsruck deutlich zu spüren. Früher machten die Wähler ihre Kreuze hier bei der CDU, bei den Linken oder vielleicht der SPD. In der Bundestagswahl 2025 schafft es aber neben der AfD gerade noch die CDU auf zweistellige Zustimmungswerte. Tendenz sinkend. Das ARD-Format „Hart aber fair“ ist in der Gemeinde auf Spurensuche gegangen – und bekam im Interview mit der Bürgermeisterin eine knallharte Ansage.

Thüringer Bürgermeisterin wird deutlich

„Die Bürgerinnen und Bürger sind unzufrieden“, sagt die Thüringer Bürgermeisterin. „Also mit der letzten Regierung total, aber das fing schleichend an.“

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Nach eigenen Angaben stand sie in ihren 30 Jahren Amtszeit fast immer im Wahllokal mit dabei. „Das sind ja auch die gleichen Personen, die da kommen und wählen“, so die Bürgermeisterin. Beim Gang zur Wahlurne konnte sie offenbar miterleben, wie sich bei ihrer Wählerschaft etwas verändert hat.

Was sie der Politik raten würde

„Wie soll ich’s ihnen erklären?“, sagt sie zu Moderator Louis Klamroth. „Sie spüren was. Diese ganzen Kleinigkeiten. Man darf nichts mehr sagen. Wer sich über die AfD unterhält, ist sofort ein Nazi. Das ist ganz schlimm, wie die Menschen da diffamiert werden.“

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Ihre Ansage an das politische Berlin ist nach dem deutlichen Abschneiden der AfD auf Bundesebene knallhart: „Ich würde der Politik raten, das habe ich von Anfang an gesagt, (…) dass sie mit der AfD zusammenarbeitet. Denn wenn man etwas ignoriert, wird es nur noch schlimmer.“

Die Union – und alle anderen Parteien – schließen eine Koalition mit der AfD aus. Der Thüringer Landesverband der Rechtsaußenpartei wird, wie einige andere, vom Verfassungsschutz als erwiesen rechtsextremistisch beobachtet. Für Bach ist das aber offenbar kein Argument, das gegen eine Zusammenarbeit sprechen würde.


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„Das kann bei uns keiner mehr hören“, erklärt sie. „Also das mag wohl sein, dass einige es sind (rechtsextrem), aber das ist ein Großteil bei uns in der Region nicht.“