Es dauerte nur wenige Stunden, da verbreitete sich die Nachricht in sozialen Medien schon wie ein Lauffeuer. Das Schild war in der Thüfleiwa-Filiale im Kaufland in Weimar kaum aufgestellt, schon fand sich ein Bild davon in einer einschlägigen Facebook-Gruppe. „Alles muss raus“, ist dort zu lesen. Der beliebte Laden soll demnach für immer seine Tore schließen.
Thüringen24 hat mit dem Traditionshersteller zu den Gründen hinter der Schließung gesprochen. So viel vorweg: Mit der Insolvenz in Eigenverwaltung hat die Schließung der Filiale zunächst nichts zu tun. Allerdings muss wohl auch ein weiterer Standort in Thüringen geschlossen werden.
Thüringer Traditionshersteller schließt Filiale
Am Ende geht es ganz schnell: Der Samstag (22. Februar) wird in der Thüfleiwa-Filiale im Kaufland in Weimar der letzte Verkaufstag sein. Dass der Standort an diesem Tag geschlossen wird, bestätigte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage. Demnach seien Probleme mit dem Mietvertrag der Grund für die plötzliche Schließung. Ein potenzieller Nachmieter hatte zwar abgesagt, doch der Thüringer Traditionshersteller hatte seine Mitarbeiter zwischenzeitlich schon auf andere Filialen verteilt. Der Schritt war aus Sicht von Thüfleiwa also unausweichlich.
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Thüfleiwa hatte Ende 2024 einen Insolvenzantrag auf Eigenverwaltung gestellt (wir berichteten). Die Löhne der etwa 130 Beschäftigten seien aber bis Februar 2025 gesichert, hieß es damals. Auch die jetzige Schließung in Weimar hat nichts mit der finanziellen Schieflage des Unternehmens zu tun. Wohl aber eine weitere, die sehr bald auf Kunden zukommen könnte.
„Wünschen uns, dass die Regierung wach wird“
„Verschiedene Filialen hatten sich seit Corona nicht mehr so entwickelt“, erklärt der Sprecher. „Sie sind nicht mehr so reingekommen, wie sie vorher waren. Die Nebenkosten sind gestiegen, die Personalkosten sind gestiegen. Da hast du das eine oder andere, wo man sagt, das trägt sich nicht mehr.“
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Der Standort in der Neuen Mitte Jena könnte deswegen schon bald geschlossen werden, heißt es. „Wir wünschen uns, dass die Regierung wach wird“, so der Unternehmenssprecher. „Wenn wir das fünffache oder sechsfache an Energiekosten haben und der Mindestlohn angehoben wird, sind uns als Unternehmer die Hände gebunden.“