Um die deutsche Wirtschaft steht es nicht gut. Auch die Unternehmer in Thüringen haben zu kämpfen. Selbst die Kleinsten trifft die Krise.
Eine renommierte Wirtschaftsprüferin hatte zuletzt „Wurst-Alarm“ geschlagen. Also fragen wir uns: Wie schlimm steht es wirklich um Thüringens Bratwurstbuden?
Deutschland hat wirtschaftliche Probleme
Wirtschaftsprüferin Regina Vieler sieht die Lage kritisch: „Wir haben Corona hinter uns, haben große Verwerfungen in der deutschen Wirtschaft gesehen und haben aktuell wirtschaftliche Probleme“, sagte sie der „Bild“. Die Politik stelle zum Beispiel in Sachen Nachhaltigkeit viele Anforderungen an die Unternehmer. Das betreffe auch die kleineren Betriebe – wie Imbissbuden oder Bratwurst-Stände.
Thüringer Kunden sind verärgert
Höhere Kosten überall und bürokratische Hürden zwingen die Buden-Besitzer demnach dazu, ihre Preise zu erhöhen – was der Kundschaft wiederum nicht gefällt. Eine echte Zwickmühle. Thüringen24 hat beim „Cronus Gastronomie- und Veranstaltungsservice“ nachgefragt. Er betreibt unter anderem eine Bratwurst-Bude am Erfurter Hauptbahnhof. Das „(B)Radhaus“ an der Fahrradstation. „Wirtschaftlich werden wir überleben, aber die Rentabilitäts-Schwelle zu überschreiten, wird von Monat zu Monat herausfordernder“, sagt Cronus-Chef André Grenzdörffer. Sogar die Stammkunden drückten kein Auge mehr zu. „Die letzte Preis-Erhöhung kam bei einigen Stammgästen nicht gut an“, sagt André.
Nachhaltigkeit auch Thema in Thüringen
Das Thema Nachhaltigkeit sei für ihn nicht neu: „Wir haben nichts gegen Nachhaltigkeit. Schon seit 2011 gibt es bei uns Porzellantassen und -teller und Metallbesteck. Auf Wunsch natürlich auch geeignete Mitnehm-Verpackungen. Zumeist Einweg, biologisch abbaubar“, sagt André. Was ihn offenbar nervt: Der Bürokratieberg. Es gebe immer mehr Dokumentations-Anforderungen. „Die Dokumentations-Pflichten sind zum Teil wenig praxistauglich. Man fragt sich, wer das jemals kontrollieren können will“, sagt der Thüringer Gastro-Chef.
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Im Wesentlichen dokumentierten er und sein Team aktuell die Temperaturen in den Kühlungen. Informationen zum Plastikverbrauch oder Nutzung von umweltfreundlichem Material würden noch nicht eingefordert.
Wurst-Zukunft ist ungewiss
Er wünsche sich, dass an alle Wettbewerber die gleichen Standards angelegt werden. „Wir haben nichts gegen Wettbewerb. Möge der Bessere gewinnen. Ich sage: Bei einem Marathon verliert immer derjenige, dessen Schnürsenkel zusammengeknotet sind.“
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Trotz der aktuellen Situation sieht er positiv in die Zukunft. Auf die Frage, wie er die wirtschaftliche Lage seines Unternehmens in ein paar Jahren einschätzt, antwortet er: „Schwer zu sagen, aber ’ne Wurst geht eigentlich immer.“