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Thüringen: Neuer Automat aufgetaucht! Er spaltet die Gemüter

Ein neuer Automat zieht in einer Thüringer Stadt neugierige Blicke auf sich. Was sich dahinter verbirgt, liest du hier.

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© Stadt Jena / Montage: Thüringen24

Drogenkonsum - So schlecht ist er für unsere Umwelt

Diese Auswirkungen hat die Drogenproduktion auf unsere Umwelt.

Einigen Menschen in Jena wird er sicherlich schon aufgefallen sein – auch wenn er auf den ersten Blick eher unscheinbar anmutet. Aus der Ferne wirkt er eher wie ein gewöhnlicher Zigaretten-Automat. Auf den zweiten Blick wird schnell klar: Der neue Automat in der zweitgrößten Stadt Thüringens hat eine ganz andere Funktion.

In sozialen Medien wird die Neuerung indes heiß diskutiert. Die Meinungen gehen auseinander – zum Teil melden sich auch Nutzer mit deutlicher Kritik zu Wort. Was an dem neuen Automaten in Jena so kontrovers ist, liest du hier.

Thüringen: Neuer Automat sorgt für Aufsehen

„safomat@jena.de“ steht in großen gelben Lettern auf dem neuen Automaten. Darunter findet sich ein großer QR-Code, der auf eine Website des Gemeindepsychiatrischen Verbunds (GPV) der Stadt verlinkt. Dort wird genau erklärt, was es mit der Neuheit in der Stadt auf sich hat.

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„Am Safomat, Standort Löbdergraben 12, kann ab sofort zu jeder Tageszeit ganz diskret Präventionsmaterial gekauft werden – für mehr Schutz vor Aids und Hepatiden“, so der Text. Erhältlich sind demnach Kondome in unterschiedlen Größen und Utensilien für „safer use“. Also hygienische Spritzen, Nadeln oder Pfeifen und Röhrchen für den Drogenkonsum. Oftmals werden Krankheiten wie HIV oder Hepatitis nämlich übertragen, indem Konsumierende solche Utensilien untereinander tauschen. Mit dem hygienischen Produkten aus dem Automat wird genau dieses Risiko umgangen.

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Der „Safomat“ soll in der Thüringer Stadt Infektionskrankheiten vorbeugen. Foto: Stadt Jena

Es findet sich am Automaten auch eine Entsorgungsbox, wo Nutzer ihre Abfälle dann einfach hineinschmeißen können. Damit soll verhindert werden, dass zum Beispiel um den „Safomat“ herum Spritzen die Straße vermüllen. Außerdem sei der Standort für den Konsum unattraktiv, erklärt die Stadt Jena in einem Infodokument.

Wird Drogensucht untersützt? Jena mit Ansage

Nichtsdestoweniger reagieren einige Nutzer auf Facebook eher kritisch auf die Neuerung in Jena. „Da werden die Folgen versucht zu bekämpfen anstatt die Ursachen“, heißt es. Oder: „Wie kommen den die Suchtmittel zu den Süchtigen, woher kommen den die Drogen?“ An anderer Stelle vermutet eine Nutzerin, dass mit dem Automaten „Drogensucht noch unterstützt“ würde.

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Die Stadt Jena erklärt dazu: „Es sollen Folgen von Drogensucht abgemildert werden. Deshalb auch der Name: Präventionsautomat. Die Sucht nach Drogen (ganz vorn dabei Alkohol) ist leider ein gesellschaftlicher Fakt.“


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Die Kosten für den „Safomat“ werden laut der Stadt durch den Präventionsfond des Fachdiensts Gesundheit übernommen. Für das Material kommt teilweise auch Geld vom Land und vom Bund.

Wer in Jena an einer Sucht oder einer psychischen Krankheit leidet, kann bei den Suchtberatungsstellen vorbeischauen (alle Infos bekommst du HIER). Auch beim Kontaktcafé können Betroffene Hilfe suchen (HIER kommst du zur Website).