Die Wirtschaft in Thüringen steht vor großen Herausforderungen. Besonders betroffen ist die Metall- und Elektroindustrie. Und damit eine der wichtigsten Branchen des Freistaats.
Die Unternehmen kämpfen mit hohen Kosten, immer mehr Bürokratie und einer Wirtschaftspolitik, die aus ihrer Sicht nicht die richtigen Impulse setzt. Die Folge: Investitionen gehen zurück, Produktions-Verlagerungen ins Ausland werden erwogen und zahlreiche Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel.
Thüringen: Trübe Aussichten für die Metall- und Elektroindustrie
Nach Angaben des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie Thüringen (VMET) rechnen 57 Prozent der befragten Unternehmen, dass es künftig weniger Jobs in der Branche gibt. Zudem gehen 46 Prozent der Unternehmen von sinkenden Investitionen aus. Ein Viertel geht von gleichbleibenden Investitionen aus – und nur ein Viertel plant Investitionen in gleichem oder höherem Umfang.
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Die Zahlen verdeutlichen die unsichere Lage der Branche in Thüringen: „Die derzeitige Deindustrialisierung kann nur gestoppt werden, wenn die Politik für bessere Rahmenbedingungen sorgt“, sagte VMET-Chef Matthias Kreft. Auch bundesweit zeichnet sich ein ähnliches Bild ab: Laut Gesamtmetall jedes Zweite der Metall- und Elektro-Unternehmen in Deutschland mit einem Beschäftigungs-Rückgang.
Thüringen: Hohe Kosten und Bürokratie
Viele Unternehmen kämpfen mit steigenden Lohn- und Energiekosten sowie mit zunehmender Bürokratie. Laut Umfrage sehen 79 Prozent der Unternehmen die aktuelle Wirtschaftspolitik als Hauptgrund für den Investitions-Rückgang. 64 Prozent beklagen zu hohe Arbeitskosten, 50 Prozent die hohen Energiepreise. Auch die Bürokratie stellt für 36 Prozent der Unternehmen eine erhebliche Belastung dar.
Besonders alarmierend: Ein Viertel der Unternehmen denkt über eine Verlagerung der Produktion ins Ausland nach. 19 Prozent denken konkret darüber nach, Teile ihrer Produktion ins Ausland zu verlagern. Mehr als ein Viertel der Unternehmen plant, Arbeitsplätze im Ausland aufzubauen, anstatt neue Stellen in Deutschland zu schaffen.
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Die Unternehmen in Thüringen fordern eine spürbare Verbesserung der Standort-Bedingungen. Zwei Drittel der Befragten sind der Meinung, dass sich die Situation in Deutschland verschlechtert hat. Als entscheidende Faktoren nennen sie hohe Arbeitskosten, unzureichende Planungs-Sicherheit und eine restriktive Wirtschaftspolitik. „Hier muss endlich spürbar umgesteuert werden“, fordert Kreft. (mit dpa)