Wer viel mit dem Auto in Thüringen unterwegs ist, dem wird das Bild von vollen Straßen und Autobahnen bekannt sein. Besonders zu den typischen Zeiten, wie morgens oder am späten Nachmittag, platzen teilweise die Straßen in großen Städten wie Jena oder Erfurt aus allen Nähten.
Da ist die Luft schon einmal dick – und besonders auf dem Heimweg nach einem langen Arbeitstag können die Nerven bei dem ein oder anderen blank liegen. Nun macht der ADAC Thüringen-Hessen eine Ansage. Worum es geht, liest du hier.
Thüringens Straßen immer voller
Wir kennen es doch alle: Nach einem langen anstrengenden Arbeitstag kann die Heimfahrt oft nochmal ein echter Kraftakt werden. Vor allem, wenn sich mit einem gefühlt Tausend andere Autofahrer auf den Heimweg machen. Da kocht die Stimmung schon einmal über. Worte wie „Fahr doch endlich!“, „Was machst du denn da für eine kacke?“ oder „Es ist grün!!“, haben wir doch alle schon einmal im Auto vor uns hin gebrüllt. Was vielen Thüringern schon subjektiv aufgefallen ist, bestätigt nun auch der ADAC Thüringen-Hessen.
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Die Stimmung auf den Straßen im Freistaat wird immer aggressiver, sagt ein Sprecher des ADAC . Drängeln, Hupen, Schneiden und sogar Handgreiflichkeiten gehören beinahe schon zum Alltag. Dabei geht es nicht nur um Autofahrer alleine – auch Fahrradfahrer und Fußgänger müssen einstecken – und teilen genauso gut aus. Ein Grund dafür sei, dass die Straßen vor allem in den Städten immer voller werden, bei gleichem oder geringen Platzangebot. Zudem sind ja nicht nur Autos unterwegs, sondern auch Fahrradfahrer, E-Scooter und eben auch Fußgänger. Und wir wissen ja alle, dass Deutschland und Thüringen beim Thema Fahrradwege noch Aufholbedarf hat. Wenn dann noch Stress und Zeitdruck bei den verschiedenen Parteien dazu kommt, sind brenzlige und unüberlegte Situationen quasi vorprogrammiert.
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Bei einer Online-Umfrage des ADAC Thüringen-Hessen wird deutlich, was die Autofahrer aus der Hose hüpfen lässt. Fast die Hälfte der 1.000 Befragten (45 Prozent) gab dabei an, sich zu ärgern, wenn sich vor ihnen jemand strikt an die Geschwindigkeitsbegrenzung hält. Und fast ein Fünftel der Teilnehmer räumte ein, auch mal etwas dichter aufzufahren, wenn sie auf der Autobahn hinter einem langsameren Fahrzeug fahren müssen und keine unmittelbare Möglichkeit zum Überholen besteht.
ADAC-Thüringen Hessen mit Appell
Hinzu kommt, dass uns das Fehlverhalten anderer deutlich bewusster ist, als unser eigenes, wie der Sprecher von ADAC-Thüringen-Hessen weiß. Kennen wir alle, auch wenn wir’s leugnen: Baut ein anderer Mist, meckern wir wie ein Rohrspatz hinterm Lenkrad, während uns bei unserem eigenen Fehlverhalten nur ein „Upsi“ entfährt oder „Ach komm. War doch halb so schlimm“.
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Einen Appell zu mehr Rücksicht richtet der ADAC-Sprecher vor allem an Autofahrer, da sie das potenziell gefährlichste Fahrzeug nutzten. Für viele Radfahrer gehöre es zum Alltag, von Autofahrern angehupt oder angepöbelt zu werden. Auch Abdrängen oder zu dichtes Vorbeifahren komme vor – das könne schnell auch richtig gefährlich werden. Also: Auch wenn es auf den voller werdenden Straßen Thüringens nervenaufreibend zur Sache geht – versuchen durchzuatmen und nicht unüberlegt handeln. Denn im Endeffekt kostet ein Unfall, sei es nur Blechschaden, noch mehr Nerven (und Geld). (mit dpa)