Veröffentlicht inThüringen

Thüringer Unternehmen „stehen mit dem Rücken zur Wand“! Die Ansage ist knallhart

Für viele Unternehmen aus Thüringen wird die Luft immer dünner. Das geht aus dem Konjunkturbericht der IHK Erfurt hervor.

Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt ist zu Besuch bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt.
© IMAGO/Funke Foto Services

Das sind die größten Traditionsbetriebe Thüringens

Diese Betriebe spielen eine wichtige Rolle in der Wirtschaft und der Innovationskultur Thüringens.

Die wirtschaftliche Lage in Thüringen ist ernst. Wie ernst, zeigen nicht nur die zahlreichen Nachrichten über Betriebe und Läden, die in den vergangenen Monaten dicht machen mussten, sondern auch der aktuelle Konjunkturbericht der IHK Erfurt.

Und es sieht ganz danach aus, wie als würde die Kehrtwende in Thüringen auch in den kommenden Monaten auf sich warten lassen.

Thüringer Unternehmen steht das Wasser bis zum Hals

Der Konjunkturbericht der IHK Erfurt zeichnet jedenfalls ein düsteres Bild für Thüringen. Hohe Energiekosten, der Fachkräftemangel und geopolitische Unsicherheiten setzen den Unternehmen massiv zu. Über die Hälfte der Betriebe des Freistaats müssen den Gürtel enger schnallen. Sie planen, die Investitionen einzuschränken oder gar komplett auszusetzen.

+++ Thüringen: „Kampf gegen das Auto“? Park-Pläne sorgen für Wirbel +++

Auch der Arbeitsmarkt ist laut dem Konjunkturbericht der IHK betroffen. Ein Viertel der Thüringer Betriebe will Stellen streichen, während gerade einmal drei Prozent neues Personal suchen. Die Gründe sind überall dieselben: Steigende Kosten für Energie und Arbeitskräfte sowie der Fachkräftemangel schnüren den Betrieben die Luft ab. Zudem machen globale Unsicherheiten und protektionistische Tendenzen dem Export zu schaffen.

„Sonst verliert Deutschland endgültig den Anschluss“

Wie die IHK Erfurt mitteilt, schätzen nur ein Viertel der Thüringer Betriebe ihre Lage als gut ein. 23 Prozent sprechen wiederum von schleppenden Geschäften, ein Drittel kämpft mit Verlusten. Zwei Prozent der Unternehmen blicken mit Sorge auf die kommenden Monate. Und nur fünf Prozent wagen es, auf Besserung zu hoffen, geht aus dem Konjunkturbericht hervor. Dr. Cornelia Haase-Lerch, Hauptgeschäftsführerin der IHK Erfurt, warnt: „Die Unternehmen stehen mit dem Rücken zur Wand. Wer nur noch in Ersatzteile investiert und Arbeitsplätze abbaut, der hat keine Luft mehr für Wachstum und Innovation.“


Mehr News:


Mit einem Blick auf die kommenden Wahlen appelliert Haase-Lerch an die Politik. „Die Bundestagswahl 2025 ist für die Wirtschaft ein letzter Rettungsanker: Wir brauchen einen radikalen Kurswechsel, um die Unternehmen aus dieser Flaute zu holen. Bürokratieabbau, massive steuerliche Entlastungen und verlässliche Rahmenbedingungen müssen zur politischen Priorität werden. Sonst verliert Deutschland endgültig den Anschluss“, meint sie.

+++ Thüringer „Simson“-Liebhaber meckert über Moped-Problem – doch die Lösung liegt nah +++

Die Probleme reichen weit über Thüringen hinaus. Schwache Handelspartner wie China und Großbritannien, geopolitische Spannungen und steigende Kosten bremsen Deutschlands Wirtschaft massiv aus. „Die Politik muss endlich die Segel setzen“, fordert Haase-Lerch. „Ein nachhaltiges Wachstum gelingt nur mit langfristigen Reformen und klaren Signalen an die Unternehmen.“