Die Firma Schardt mit ihren Standorten in Oberfranken und Thüringen galt einst als Innovationstreiber in Sachen Kindermöbel. Aber der Geburtenschwund machte dem Unternehmen mehr und mehr zu schaffen. Im vergangenen Jahr folgte dann die Insolvenz – und damit auch die große Unsicherheit für die Mitarbeiter im Freistaat.
Immerhin: Die Firma Schardt konnte durch eine Übernahme gerettet werden. Aber für die Thüringer Mitarbeiter bleibt trotzdem eine große Ungewissheit, wie genau – und ob – es mit dem Kindermöbelhandwerk im Freistaat weitergehen soll.
Thüringen: Großer Wirbel um Möbel-Hersteller
Die Firma Schardt steht am Grenzgebiet zwischen Bayern und Thüringen seit Jahrzehnten für Qualität in Sachen Kindermöbeln. In Böhlen (Ilm-Kreis) ging es mit der Produktion im Jahr 1992 los. Es folgten mehr als drei Jahrzehnte Handwerkstradition, bis im August vergangenen Jahres schließlich die Lkw anfuhren – und die Produktions-Maschinen abtransportierten.
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Die Produktion sollte am Standort Mitwitz in Oberfrank gebündelt werden, hieß es damals über den Vorgang, über den das „Freie Wort“ berichtet. Viele deuteten das damals schon als böses Vorzeichen auf das, was noch kommen wird. Und die Befürchtungen sollten sich bewahrheiten. Wenige Wochen nach dem Abtransport der Baumaschinen aus Thüringen meldete die Firma Schardt tatsächlich Insolvenz an.
Wie geht es in Thüringen weiter?
Im Dezember wurde das Insolvenzverfahren offiziell eröffnet – und fand zumindest aus Sicht der Mitarbeiter noch einmal ein glimpfliches Ende. Die Firma Unidice, die sich mit smarten Spielzeugen einen Namen gemacht hat, bekam vom Insolvenzverwalter den Zuschlag. Seitdem finden Kunden auf der Homepage des Möbelherstellers den Hinweis „eine Marke der Unidice GmbH“ und die Gewissheit, dass Schardt in der Region weiterverwaltet wird. „Unidice“ hat seinen Sitz in Marktrodach im Herzen des Frankenwaldes.
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Zumindest der Standort in Mitwitz konnte also gerettet werden. Wie es in Böhlen weitergeht, weiß derzeit aber noch keiner. Einige Thüringer Mitarbeiter pendeln jetzt nach Oberfranken – die Hallen in Thüringen sind derzeit lediglich ein großes Lager. Wie sie später verwendet werden sollen, sei offen, hieß es…