Der Thüringer Wald ist ein wahres Paradies für Naturfreunde. Egal ob zum Wandern, Skifahren oder für eine Mountainbike-Tour.
Doch Experten haben nun herausgefunden, dass Wanderer mancherorts zu bestimmten Zeiten immer mehr zum Problem werden.
Thüringen: Wanderer größeres Problem als gedacht
Den Thüringer Wald hat man nicht für sich alleine. Neben anderen Ausflüglern teilt man sich dieses Stückchen Erholung natürlich auch mit den Wildtieren, die dort ihr Zuhause haben. Oft bekommen wir auf unseren Ausflügen nicht viel von ihnen mit – weil sie sich verstecken, nachtaktiv sind oder sich eben dort aufhalten, wo nicht so viele Menschen unterwegs sind.
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Doch Experten haben nun herausgefunden, dass unsere Anwesenheit womöglich ein größeres Problem für die Tiere darstellt als zunächst angenommen. Nicht unbedingt, wenn wir alleine unterwegs sind, aber beispielsweise dann, wenn wir in einer größeren Gruppe aufschlagen. Oder aber, wenn wir mit dem Mountainbike, dem Kanu, Skiern oder Schlitten unterwegs sind. Problematisch werde es vor allem in Zeiten der Dämmerung und in der Nacht.
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So stören Ausflügler die Wildtiere
Die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft im Karwendel und Chiemgau haben sich nun näher mit den Auswirkungen auf die Wildtiere befasst. Und ihre Untersuchungen zeigen: Schlecht wird es für die Tiere vor allem, wenn man die klassischen Wanderwege nicht einhält. „Rothirsche und Gämsen etwa reagierten deutlich weniger auf Erholungssuchende auf Wegen als auf jene, die sich abseits von wegen bewegten“, berichtet der Thüringenforst in einer Mitteilung.
Ergebnisse der Forschung hätten außerdem gezeigt, dass vor allem große und laute Wandergruppen die Wildtiere stören würden. Ebenso das Tempo, mit dem sich Erholungssuchende bewegen. „Vor Läufern oder gar Mountainbikern erschraken die Wildtiere deutlich stärker als vor Wandernden oder Radfahrenden. Dies zeigt, dass die Anpassungsfähigkeit bestimmter Wildtiere ihre Grenzen hat“, heißt es in der Mitteilung von Thüringenforst weiter.
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Sollten sich die Tiere gestört fühlen, flüchten sie und ziehen sich weiter zurück. Vor allem so stark frequentierten Zeiten machen die Tiere einen Bogen um die Region. Und das könnte laut amerikanischen Wissenschaftlern Folgen haben. Thüringenforst sagt: „Werden Wildtiere aus ihrem Lebensraum verdrängt und konzentrieren sich in anderen Territorien, kommt es dort schnell zu Schäden an der Vegetation durch Verbiss und Schäle – auch mit Auswirkungen auf den Waldumbau und die Wiederbewaldung.“