Die Hoffnungen sind geplatzt! Einer beliebten Spezialität erteilen die Bauern – zumindest für die Anbaugebiete in Thüringen und Sachsen-Anhalt – eine Absage.
Wegen der Ernteausfälle im letzten Jahr wollen sie in diesem Jahr auf das beliebte Produkt verzichten. Kunden in Thüringen müssen sich also nach einer Alternative umsehen.
Thüringer Bauern verzichten auf beliebtes Produkt
Das Jahr 2024 war kein gutes Erntejahr – weder in Thüringen noch in Sachsen-Anhalt. Eine unheilvolle Frostnacht im April machte bei uns im Freistaat etliche Blütenstände zunichte und führte zu erheblichen Ertragseinbußen. Auch die Winzer blieben davon nicht verschont und mussten schauen, wie sie mit dem verbliebenen Trauben sinnvoll wirtschaften können. Das hat jetzt Konsequenzen für die Eiswein-Produktion im Freistaat. Im Weinanbau-Gebiet Saale-Unstrut wollen die Winzer in diesem Jahr auf die Spezialität verzichten.
Dem Weinbauverband Saale-Unstrut sei kein Winzer bekannt, der die Rarität produzieren wolle, teilte ein Sprecher mit. Die Weinbauer hatten durch die Frostschäden im Frühjahr Ertragseinbußen von bis zu 90 Prozent erlitten. Die Trauben, die übrig blieben, wurden dann entweder zu Prädikats- oder Qualitätswein.
Großes Risiko für die Landwirte
Kein Wunder also, dass die Winzer in diesem Jahr keinen Eiswein produzieren wollen. Die Spezialität ist für die Landwirte immer mit einem hohen Risiko verbunden. Im Herbst werden die Trauben dafür an den Rebstöcken gelassen und nicht abgeerntet. Dann heißt es Daumendrücken: Für Eiswein braucht es strengen Frost mit mindestens minus sieben Grad.
Stellt sich so eine Nacht nicht ein, gehen die Winzer leer aus. Die Eisweinlese muss im jeweiligen Erntejahr immer bis zum 28. Februar erfolgen. „Danach dürfen laut dem Weingesetz keine Trauben mehr für die Eisweinproduktion verwendet werden, auch wenn die Temperaturen geeignet wären“, so der Sprecher.
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Sollte sich aber eine ausreichend frostige Nacht einstellen, werden die Trauben früh am Morgen abgeerntet und sofort gepresst. Der Most, der daraus entsteht, ist hochkonzentriert – und vor allem süß. Eisweine haben in der Regel hohe Restzuckergehalte von deutlich mehr als 100 Gramm pro Liter. (mit dpa)