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Thüringen: Werden unsere Kinder zu Sport-Nullen? Selbst der Purzel-Baum ist zu schwierig

Alarmierende Zahlen für Kinder aus Thüringen! Neue Daten offenbaren erhebliche Defizite, die zum nachdenken anregen sollen.

Thüringen
© IMAGO/Westend61

Kindergeld clever anlegen als Eltern: 50.000 Euro zum 18. Geburtstag – so klappt es!

Wie man mit dem staatlichen Kindergeld und anderen Geldgeschenken clever für die Zukunft des Kindes vorsorgen kann, haben wir mit Expertinnen von Ma Money besprochen.

Die motorischen und sprachlichen Fähigkeiten von Kindern in Thüringen stehen zunehmend im Fokus – und das aus gutem Grund.

Neue Daten zeigen eine beunruhigende Entwicklung: Immer mehr Kinder im Freistaat haben Probleme, grundlegende Bewegungs- und Sprachfähigkeiten zu erlernen.

Thüringen: Erhebliche Defizite bei Kindern

Im Jahr 2005 waren lediglich 1,5 Prozent der Sechs- bis Zwölfjährigen von motorischen Entwicklungsstörungen betroffen. Im Jahr 2023 stieg diese Zahl auf 4,8 Prozent – das sind über 6.700 Kinder. Das berichtet die Barmer Thüringen.

+++ Thüringen schafft sich ab! Neue Zahlen zeigen bitteren Trend +++

„Zunehmender Bewegungsmangel ist ein zentraler Faktor“, erklärt Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Thüringen. Kinder, die weder Purzelbaum schlagen noch einen Hampelmann machen können, seien keine Seltenheit mehr. Doch motorische Fähigkeiten seien nicht nur für sportliche Leistungen wichtig, sondern bilden auch die Basis für den Alltag und die schulischen Anforderungen.

Wie kann ich mein Kind fördern?

Für Eltern, die bei ihrem Kind Ungeschicklichkeit oder Probleme mit Gleichgewicht und Koordination bemerken, gilt: Frühzeitiges Eingreifen ist entscheidend. Kinderärzte können helfen, Ursachen zu klären und Therapiemöglichkeiten zu empfehlen. Aber auch einfache Aktivitäten wie die Teilnahme an den „Tagen des Sports“ bei den Stadt- und Kreissportbünden oder gezielte Bewegungsförderung in Schulen durch Programme wie „BeKi = GeKi“ können einen Unterschied machen. Noch gravierender ist der Anstieg bei Sprachentwicklungsstörungen. Während 2005 bei 5,5 Prozent der Sechs- bis Zwölfjährigen im Freistaat eine Sprachstörung diagnostiziert wurde, lag die Quote 2023 bei alarmierenden 13,8 Prozent. Das bedeutet, dass fast 19.000 Kinder in Thüringen Probleme mit Wortbildung, Satzbau oder Sprachverständnis haben.


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Die Folgen solcher Störungen reichen weit: Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben, aber auch Probleme in sozialen Interaktionen sind häufig die Konsequenz. Kinder lernen Sprache durch Nachahmen. Deshalb sei es entscheidend, dass Eltern frühzeitig aktiv werden. Viel mit den Kindern sprechen, gemeinsam Bücher lesen und auf einen altersgerechten Umgang mit digitalen Medien achten – das sind Maßnahmen, die helfen können. Trotzdessen gilt für Eltern: Geduld und regelmäßige Übung sind entscheidend. Wer frühzeitig Probleme erkennt und professionelle Hilfe in Anspruch nimmt, kann verhindern, dass sich die Defizite langfristig verfestigen.