500 Jahre lebte sie auf diesem Planeten. Als sie ein kleiner Sprößling war, verpasste Martin Luther seiner Bibelübersetzung wohl noch den letzten Schliff. Sie wurde Zeitzeuge zahlreicher Kriege, sah Fürsten, Könige, Kaiser und Bundeskanzler kommen und gehen. Und jetzt musste eine alte Thüringer Dame selbst gehen. Unfreiwillig und ohne Not. Das Naturdenkmal fiel Bölleridioten zum Opfer.
Und am Ende der Aktion bleibt mehr nicht als Kopfschütteln. Was genau hier in Süd-Thüringen los war, liest du hier.
Thüringer Naturdenkmal brennt an Neujahr ab
Die Linde am Jüdischen Friedhof gehörte zur kleinen Ortschaft Gleicherwiesen (einem Ortsteil von Römhild im Kreis Hildburghausen) wie der Waffenbau zu Suhl. Das Portal „monumentale-eichen.de“ dokumentiert sie mit einem Umfang von 7,75 Metern und einer Höhe von 27 Metern. Am Mittwochabend (1. Januar) brannte sie nun vollständig ab, wie die Polizei Suhl berichtet.
Demnach platzierten Unbekannte Böller in einem Hohlraum am Baum. Als sie in die Luft flogen, lösten sie ein Feuer aus, das sich durch den starken Wind schnell ausbreitete. 15 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr taten zwar alles, um den Flammen noch irgendwie Herr zu werden. Aber vergeblich. Der starke Wind fachte das Feuer immer wieder an. Die 500 Jahre alte Linde brannte fast vollständig ab.
Thüringer Polizei sucht nach den Verantwortlichen
Wie hoch der Sachschaden ist, kann derzeit noch niemand sagen. Der Verlust des Thüringer Naturdenkmals lässt sich mit Geld aber ohnehin kaum aufwiegen.
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Sollten die Böller-Idioten, die für den Brand verantwortlich waren, jedenfalls gefasst werden, kommt auf sie eine Anzeige wegen Sachbeschädigung durch Brandlegung zu.