Achtung, diese Meldung hat durchaus Potenzial, dein Blut in Wallung zu bringen. Vor allem, wenn du in deinem Umkreis herzensgute und gutgläubige Verwandte hast, auf die es die Betrüger in aller Regel abgesehen haben. Auch bei uns in Thüringen versuchen es die Übeltäter dabei immer wieder – vor allem der sogenannte Schock-Anruf ist den meisten von uns mittlerweile bestens bekannt.
Wie lukrativ das schmutzige Geschäft für die Betrüger dabei ist, können sich die meisten gar nicht vorstellen. Das Landeskriminalamt in Thüringen (LKA) hat jetzt für 2024 Bilanz gezogen und unfassbaren Schadenssummen zusammengezählt. Vor allem mit einer ganz bestimmten Masche brachten die Kriminellen ihre Opfer um Millionen von Euro.
Thüringen: LKA zieht bittere Bilanz
Das Telefon klingelt mitten in der Nacht und am Hörer ist eine Person, die der Enkelin zum Verwechseln ähnlich klingt. Dann muss es immer ganz schnell gehen. „Oma, ich habe jemanden totgefahren, die Polizei verlang eine Kaution, sonst komme ich ins Gefängnis!“ Dann kochen die Emotionen hoch und Menschen, die eigentlich nur das Beste für ihre Liebsten wollen, werden um Tausende Euro gebracht.
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Solche und ähnliche „Schockanrufe“ zählen zu den üblichsten Maschen, mit denen die Betrüger ihren Opfer das Geld aus der Tasche ziehen wollen. Von ihnen hat das LKA 2024 die meisten Fälle gezählt. Unterm Strich stehen in der Bilanz rund 3.200 Telefon-Trickbetrüge von Januar bis Ende November. Den Angaben nach waren die Betrüger dabei in immerhin 500 Fällen erfolgreich. 752 Mal flossen auch tatsächlich Geld oder andere Wertsachen.
Betrüger verursachen Millionenschaden
Insgesamt entstand so ein Vermögensschaden von etwa 4,5 Millionen Euro. Das meiste davon erbeuteten die Täter aber nicht durch die „üblichen“ Schockanrufe. Eine ganz andere Spezialmasche erwies sich für die Kriminellen als viel lukrativer.
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Da ist dann plötzlich ein vermeintlicher Bankmitarbeiter am Telefon und tischt die Geschichte auf, dass es eine unrechtmäßige Überweisung auf das Konto der Betroffenen gegeben hätte. Ohne die richtige TAN, heißt es dann, könne der Fehler nicht behoben werden. Allein mit dieser Masche brachten die Kriminellen ihre Opfer in 227 Fällen um 2,66 Millionen Euro.
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Wahrscheinlich haben die Täter sogar weitaus mehr Geld erbeutet. Das LKA vermutet ein „erhebliches Dunkelfeld“ – in vielen Fällen ist es Betroffenen einfach zu peinlich, einen solchen Vorfall zu melden. Manchmal spielt auch Angst eine Rolle. (mit dpa)