Der Duft von frisch gebratenem Fleisch und raffinierten Gewürzen liegt in der Luft – doch hinter den Kulissen herrscht Alarmstufe Rot. Während Gäste sich auf kulinarische Genüsse freuen, kämpfen Thüringens Gastronomen mit einem gravierenden Problem.
Das Problem: Köche werden zur Mangelware. Doch die Branche zeigt sich erfinderisch und setzt auf moderne Lösungen und internationale Nachwuchstalente, um den Herd weiter am Brodeln zu halten.
Thüringen: Wie Restaurants kreative Lösungen finden
Thüringens Gastronomie steht vor einer großen Herausforderung: Es fehlen Köche. Während in TV-Kochshows die Zubereitung ausgefallener Gerichte glamourös inszeniert wird, kämpfen viele Restaurants im Alltag um qualifiziertes Personal. Doch es gibt Hoffnung – durch innovative Konzepte und eine stärkere Nachwuchsförderung.
Es wird quasi auf Vorrat gekocht, sagt Dirk Ellinger, Geschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) gegenüber der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. „Wir werden angesichts zu weniger Köche in vielen Restaurants von der Zubereitung à la minute wegkommen müssen“, so Dirk Ellinger. Doch keine Sorge: Das bedeutet nicht den Griff in die Tiefkühltruhe für Fertiggerichte. Stattdessen setzen Restaurants auf moderne Techniken wie das Schockfrosten von hochwertig vorbereiteten Speisen. So könnten Lammgerichte beispielsweise in größeren Mengen vorgekocht werden, um sie später flexibel in verschiedenen Menüs zu verwenden.
Alarmstufe Rot
Besonders jetzt, in der Hochsaison rund um Weihnachten und den Jahreswechsel, werde das Problem des Fachkräftemangels deutlich. Viele Restaurants können den Gästeansturm kaum bewältigen. Die Ausbildung junger Köche spielt für die Zukunft der Thüringer Gastronomie eine entscheidende Rolle. Am Berufsbildungszentrum des Dehoga in Erfurt stehen derzeit rund 450 Jugendliche in ihrer Ausbildung, darunter sind 160 bis 180 angehende Köche. Überraschend: Rund 60 Prozent der Auszubildenden kommen aus dem Ausland – insgesamt aus 33 verschiedenen Nationen.
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Zwar wecken TV-Kochshows bei Jugendlichen Interesse am Beruf, doch vermitteln sie oft ein falsches Bild. „Inzwischen ist es nicht mehr so extrem mit den Ausbildungsabbrechern, die falsche Vorstellungen vom Beruf des Kochs haben.“, erklärt Ellinger. (mit dpa)