Auf dem zentralen Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist es am Freitag (20. Dezember) kurz nach 19 Uhr zu einem Terror-Anschlag mit verheerenden Folgen gekommen. Dies bestätigte der Regierungssprecher in Sachsen-Anhalt, Matthias Schuppe.
Nach ersten Informationen sind mindestens zwei Todesopfer zu beklagen, ein Erwachsener und ein Kleinkind. Zudem sind offenbar rund 60 Menschen verletzt worden, viele von ihnen sehr schwer oder gar lebensgefährlich. Der Weihnachtsmarkt wurde geschlossen. Polizei und Rettungskräfte waren bis tief in die Nacht hinein im Großeinsatz. Bei dem mutmaßlichen Täter soll es sich um einen 50-jährigen Mann aus Saudi-Arabien handeln, der bisher nicht als Islamist erfasst worden ist.
Die Stadt hat kurz nach dem Anschlag Konsequenzen gezogen und als Zeichen der Trauer alle kulturellen Veranstaltungen bis Montag (23. Dezember) in Magdeburg abgesagt.
Anschlag auf Weihnachtsmarkt Magdeburg: Auto rast in die Menschenmenge
Wir berichten über den Vorfall auf dem Weihnachtsmarkt Magdeburg in einem Newsblog.
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Samstag, 21. Dezember
Magdeburg in Schockstarre
7.36 Uhr: „Wir sind in tiefer Trauer und mit unseren Herzen und Gedanken bei den Opfern, Angehörigen und Helfern“, teilen die Veranstalter in weißer Schrift auf schwarzem Hintergrund auf der Webseite des Magdeburger Weihnachtsmarkts mit. Der Weihnachtsmarkt und die Lichterwelt sei für dieses Jahr beendet. Auch die Stadt hat nach dem Anschlag Konsequenzen gezogen. Bis zum Montag (23. Dezember) solle in Magdeburg als Zeichen der Trauer keine Kulturveranstaltung stattfinden. Alle Kultureinrichtungen bleiben geschlossen.
Durchsuchungen in der Nacht
7.21: Am Morgen nach dem Anschlag in Magdeburg gehen die Behörden weiter von einem Einzeltäter aus. Hinweise, nach denen ein zweites, möglicherweise tatrelevantes Auto in der Innenstadt gesichtet wurde, hätten sich nicht bestätigt. In der Nacht liefen Untersuchungen in Bernburg, teilte eine Polizeisprecherin mit. Details nannte sie nicht. „Aktuell haben wir keine Hinweise auf Mittäter.“
USA „schockiert und traurig“
4.40 Uhr: Während Elon Musk kurz nach dem Anschlag nichts Besseres zu tun hatte, als Olaf Scholz auf widerliche Art und Weise anzugreifen (mehr dazu hier >>>), sprach das amtierende US-Außenministerium den Opfern ihr Beileid aus. „Die Vereinigten Staaten sind schockiert und traurig über die tragischen Nachrichten aus Magdeburg“, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Freitag. Washington sei „bereit, Hilfe zu leisten“, während die Arbeiten vor Ort weitergingen und die „Behörden diesen schrecklichen Vorfall untersuchen“.
Irritierende Reaktion aus Saudi-Arabien
1:57 Uhr: Der Mann, der den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt Magdeburg verübt haben soll, stammt aus Saudi-Arabien. Noch am Freitagabend meldete sich die Regierung in Riad mit einer Nachricht, die nicht so recht ins Bild passt. Schließlich war der 50-Jährige schon vor Jahren aus dem Wüstenstaat geflüchtet. Hier die Einzelheiten.
Oberbürgermeisterin bricht in Tränen aus
0:13 Uhr: Während der Pressekonferenz gemeinsam mit Ministerpräsident Rainer Haseloff bricht die Magdeburger Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) am Freitagabend in Tränen aus. „Als betroffene Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Magdeburg kann ich nur sagen, wie erschüttert und zutiefst betroffen ich bin und bin mit dem Herzen bei denen…“ Weiter kommt sie nicht. Die Stimme versagt. Sie bricht ihr Statement ab.
0:05 Uhr: Im Auto wurde doch kein Sprengsatz gefunden, wie Tracy Hering von der Polizei Magdeburg gegenüber dem MDR erklärte. Zeitweise hieß es, in dem Auto hätten sich ein Sprengsatz und Gasflaschen befunden. Der Bereich um das Auto war daher weiträumig abgesperrt worden. Doch die Vermutung bestätigte sich nicht.
Freitag, 20. Dezember
Tatverdächtiger passt nicht ins Klischee
23:59 Uhr: Der mutmaßliche Täter, ein 50-jähriger Arzt, passt so gar nicht ins Klischee des jungen radikalen Islamisten. Was über den Mann bekannt ist, haben wir hier in einem separaten Artikel zusammengefasst.
23:56 Uhr: Die Polizei sucht Hinweise, Fotos und Videos rund um den tödlichen Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt. Zeugen könnten diese im Hinweisportal der Polizei Sachsen-Anhalt hochladen. Zudem wurde ein Bürgertelefon geschaltet. Das sei unter der Nummer 0391/5461690 zu erreichen.
Magdeburger Bischof: „Herausforderung für unsere Gesellschaft“
23:37 Uhr: Magdeburgs katholischer Bischof Gerhard Feige hat sich bestürzt über den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt geäußert. „Gerade in diesen Tagen und vor einem Fest, wo uns die Botschaft von der Liebe Gottes, die Würde des Menschen und die Sehnsucht nach einer heilen Welt besonders bewegen, ist eine solche Tat umso erschreckender und abgründiger“, erklärte Feige. Er denke an die Betroffenen, ihre Angehörigen und die Einsatzkräfte. „Zugleich sehe ich in diesem Vorfall aber auch die Herausforderung für unsere Gesellschaft, jeglichem Extremismus noch entschiedener entgegenzutreten und sich noch mehr für ein friedvolles Miteinander einzusetzen.“ Laut Bistum soll am Samstag die Kathedrale St. Sebastian in Magdeburg geöffnet sein, um einen Ort des Gedenkens zu bieten.
22:59 Uhr: Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt Magdeburg am Freitagabend äußern sich zahlreiche Landes- und Bundespolitiker mit Entsetzen. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff sprach von einer „furchtbaren Tragödie“ und einer „Katastrophe für die Stadt Magdeburg und für das Land und auch generell für Deutschland“. Weitere Reaktionen haben wir hier in einem separaten Artikel gebündelt.
Haseloff: Erwachsener und Kleinkind tot
22:19 Uhr: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff ist auf dem Gelände des Magdeburger Weihnachtsmarktes eingetroffen. Vor Reportern sprach er, wie „n-tv“ berichtet, von zwei getöteten Menschen, ein Erwachsener und ein Kleinkind. Der mutmaßliche Täter stamme aus Saudi-Arabien und sei 2006 nach Deutschland gekommen. Er habe als Arzt in Bernburg an der Saale (Sachsen-Anhalt) gearbeitet und verfüge über eine permanente Niederlassungserlaubnis. Haseloff zufolge bestehe keine Gefahr mehr für die Bevölkerung. Es handele sich um einen Einzeltäter.
Sprengsatz im Auto vermutet
22:18 Uhr: Im Fahrzeug des festgenommenen mutmaßlichen Täters soll sich ein Sprengsatz befinden. Das Gebiet wurde abgeriegelt. Gerüchteweise sollen Gasflaschen im Auto entdeckt worden sein. Womöglich hatte der Tatverdächtige geplant, auch noch eine Explosion herbeizuführen. Eine offizielle Bestätigung gibt es bisher nicht.
Sicherheitskreise: Tatverdächtiger (Mitte 50) aus Saudi-Arabien
22.08: Der festgenommene Verdächtige in Magdeburg ist den deutschen Behörden nach Informationen aus Sicherheitskreisen bislang nicht als Islamist bekannt gewesen. Der Mann soll nach ersten Erkenntnissen etwa 50 Jahre alt sein und aus Saudi-Arabien stammen.
22:00 Uhr: Auch der Erfurter Weihnachtsmarkt wurde geräumt. Es handelte sich um eine Vorsichtsmaßnahme. Unser Partner-Portal „Thüringen24“ berichtet hier über die Einzelheiten.
21.49 Uhr: Ein aktueller Zwischenstand: Am Freitagabend kurz nach 19 Uhr ist ein Mann mit einem schwarzen BMW mit hoher Geschwindigkeit und im Zickzack-Kurs etwa 400 Meter weit über das Gelände des Magdeburger Weihnachtsmarktes gerast. Er wurde festgenommen. Es ist unklar, ob es sich um einen Einzeltäter handelt. Zur Anzahl der Opfer gibt es unterschiedliche Angaben. Offenbar hat es mehrere Todesopfer gegeben, etwa 15 Menschen sollen in Lebensgefahr schweben. Darüber hinaus soll es mehr als 50 mittelschwer und leicht Verletzte geben.
Uni-Klinikum Magdeburg fährt Betrieb hoch
21:36 Uhr: Nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt Magdeburg werden die ersten Verletzten im Universitätsklinikum Magdeburg behandelt. Die ersten zehn bis 20 Patienten würden aktuell versorgt, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Man stelle sich jedoch auf deutlich mehr Verletzte ein. „Wir rüsten gerade auf“, sagte der Sprecher der Uniklinik. „Intensivbetten stehen bereit.“
21:32 Uhr: In den sozialen Medien finden sich zahlreiche wütende und emotionale Kommentare zu dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt Magdeburg. Auf X (vormals Twitter) schreibt zum Beispiel ein Nutzer: „Letzte Woche mit der Freundin noch genau da langgelaufen. 3 meiner Freunde wurden erwischt, alle zum Glück noch am Leben.“ Und in Richtung des Täters: „Ich hoffe, du verrottest in der untersten Hölle, du erbärmliches Stück Dreck.“
Auch Weihnachtsmarkt Erfurt geräumt
21:28 Uhr: Der Weihnachtsmarkt in Erfurt wurde soeben evakuiert. Die Polizei äußert sich noch nicht dazu, ob es eine konkrete Gefährdungslage gibt oder ob es sich um eine Vorsichtsmaßnahme handelt.
Auto fuhr schnell und im Zick-Zack-Kurs
21:21 Uhr: Augenzeugen schildern unvorstellbare Szenen auf dem Weihnachtsmarkt Magdeburg. Demnach soll das Auto des Attentäters mit hoher Geschwindigkeit und im Zickzack-Kurs über das Gelände gefahren sein. Offenbar mit dem Ziel, möglichst viele Menschen zu erfassen.
Tote und Dutzende Verletzte befürchtet
21:18 Uhr: Aktuelle Zahlen, die kursieren, sind noch weitaus furchtbarer als alles bisher angenommen. So ist von mehr als 10 Todesopfern und 60 bis 80 Verletzten die Rede. Eine offizielle Bestätigung steht noch aus.
21:06 Uhr: Auf dem Weihnachtsmarkt Magdeburg sind nach dem Anschlag zahlreiche Sanitäter im Einsatz. Sie versorgen die Verletzten, die vor den Marktbuden auf dem Boden liegen, wie eine dpa-Reporterin berichtete. Zur Versorgung der Verletzten wurden Zelte aufgebaut. Überall ist Blaulicht zu sehen. Der Weihnachtsmarkt war nach der Tat geschlossen worden, auch der Straßenbahnverkehr wurde eingestellt.
Innenministerium bestätigt Anschlag
21:01 Uhr: Auf den Weihnachtsmarkt Magdeburg ist nach Einschätzung der Innenbehörden von Sachsen-Anhalt ein Anschlag verübt worden. Eine Sprecherin des Innenministeriums von Sachsen-Anhalt sagte am Freitagabend der Nachrichtenagentur AFP, die Behörden gingen „davon aus, dass es ein Anschlag“ gewesen sei. Berichten zufolge war ein Auto in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt im Zentrum von Magdeburg gerast, es soll dutzende Verletzte geben.
Magdeburg-Fans verlassen Spiel gegen Fortuna Düsseldorf
20:51 Uhr: Fortuna Düsseldorf spielt am Abend in Düsseldorf gegen den 1.FC Magdeburg. Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt Magdeburg stellen beide Fan-Kurven in der Merkur-Arena den Support ein, die Fans vom 1. FC Magdeburg verlassen frühzeitig den Gästeblock.
20:35 Uhr: Nun berichten Augenzeugen gegenüber dem MDR von zahlreichen Verletzten und möglicherweise auch Toten. Die Menschen seien in Panik geflohen. Auch auf einem Video, welches in den sozialen Netzwerken kursiert, sieht man viele Menschen auf dem Boden liegen. Man hört viele schreien und weinen – einige versuchen zu helfen.
20.07 Uhr: Ein Auto soll kurz nach 19 Uhr in eine Menschengruppe auf dem Weihnachtsmarkt Magdeburg gerast sein. Der Fahrer sei schnell festgenommen worden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur (dpa) aus Behördenkreisen. Offizielle Angaben über Tote oder Verletzte gibt es zu diesem Zeitpunkt nicht.