Auf dem zentralen Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist es am Freitag (20. Dezember) kurz nach 19 Uhr zu einem Terror-Anschlag mit verheerenden Folgen gekommen. Dies bestätigte der Regierungssprecher in Sachsen-Anhalt, Matthias Schuppe.
Die Zahl der Opfer ist bis Samstag gestiegen. Bei den insgesamt fünf Todesopfern handelt es sich um vier erwachsene Frauen und ein neunjähriges Kind – und rund 200 Verletzte. Der Weihnachtsmarkt wurde geschlossen. Polizei und Rettungskräfte waren bis tief in die Nacht hinein im Großeinsatz. Bei dem mutmaßlichen Täter soll es sich um einen 50-jährigen Mann aus Saudi-Arabien handeln, ein islamistisches Motiv ist aber unwahrscheinlich.
Die Stadt hat kurz nach dem Anschlag Konsequenzen gezogen und als Zeichen der Trauer alle kulturellen Veranstaltungen bis Montag (23. Dezember) in Magdeburg abgesagt.
Anschlag auf Weihnachtsmarkt Magdeburg: Auto rast in die Menschenmenge
Wir berichten über den Terroranschlag auf dem Weihnachtsmarkt Magdeburg in einem Newsblog.
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Sonntag, 22. Dezember
18.42 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock kündigt nach dem Anschlag von Magdeburg eine Aufarbeitung in den kommenden Tagen an. „Da sind die Sicherheitsbehörden dran“, sagte die Grünen-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur auf dem Weihnachtsmarkt in Kleinmachnow.
Nach der Todesfahrt rückt die Frage in den Blick, ob die Gewalttat hätte verhindert werden können. Mehrere Behörden hatten in der Vergangenheit Hinweise auf den Täter Taleb A. erhalten. Zugleich betonte Baerbock, dass in den Tagen danach das Mitgefühl den Betroffenen und den Familien der Opfer gelte. Es müsse deutlich gemacht werden, Weihnachtsmärkte als „Orte des Zusammenhaltes, des Miteinanders einer Gesellschaft“ weiter zu erhalten. Insbesondere in dem Moment der Trauer gelte: „Wir sind zusammen, wir stehen zusammen, wir trauern zusammen mit den Magdeburgerinnen und Magdeburgern.“
CDU schmeißt Ratsherrn nach geschmacklosem Tweet raus
16.53 Uhr: Mindestens fünf Tote und mehr als 200 Menschen verletzt. Während Deutschland nach dem Anschlag in Magdeburg trauert, ließ sich ein CDU-Ratsherr aus Braunschweig zu geschmacklosen Tweets hinreißen. Seine Partei machte kurzen Prozess, wie du hier bei unseren Kollegen von News38 nachlesen kannst >>>
15.26 Uhr: Neben Diskussionen um das Motiv von Taleb A. steht auch immer noch die Frage im Raum, ob Deutschland wirklich sicher vor derartigen Anschlägen ist. Laut Sicherheitsexperte Stefan Bisanz ist das nicht der Fall. „Wir sind kein Präventivvolk, sondern wir reagieren immer. Wir warten auf den Anschlag, wir warten auf die Toten, und daraus ziehen wir unsere Berechtigung, Maßnahmen zu treffen. Das halte ich für einen eklatanten Strukturfehler in der Sicherheitslandschaft Deutschlands“, erklärt der professionelle Personenschützer, der unter anderem im Rahmen der EM 2024 Sicherheitskonzepte für das Public Viewing erstellte.
Laut Bisanz ist vor allem der Personalmangel und die Unterbesetzung in nahezu allen Sicherheitsbereichen ein anhaltendes Problem hierzulande. Nach dem Attentat auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz 2016 habe es viele Ausschüsse gegeben, die „viel Geld gekostet“ haben. „Da hätten sie zehn Jahre lang jeden Weihnachtsmarkt in Deutschland schützen können.“
In Magdeburg habe aus Sicht des Experten „eklatante handwerkliche Fehler der Behörden“ gegeben, „das ist das kleine Einmaleins der Absicherung einer solchen Veranstaltung“. Auch, wenn es keine 100 prozentige Sicherheit gebe – „aber das, was ich machen kann, muss ich absichern, und das ist hier nicht getan worden, das steht fest.“
12.40 Uhr: Immer mehr Details über das Privatleben des mutmaßlichen Täters Taleb A. kommen jetzt ans Licht. So stand der Arzt in den letzten Jahren immer wieder mit dem Zentralrat der Ex-Muslime in Konflikt, soll den Rat und die daran angeschlossene Säkulare Flüchtlingshilfe „seit Jahren terrorisiert“ haben. Hauptgrund der Kritik war die Haltung des Rates, wonach man zum Beispiel „nicht gegen liberale Muslime, sondern für sie, da sie besonders oft zu Opfern des Islamismus werden“ kämpfe. Das habe den 50-jährigen mutmaßlichen Attentäter aufgeregt, „weil er mit seinem Hass auf alles Muslimische bei uns nicht ankam“, so die Vorsitzende des Zentralrats der Ex-Muslime, Mina Ahadi. Er hasse demnach nicht nur, „sondern alle, die seinen Hass nicht teilen“.
Gegen die anhaltenden öffentlichen Verleumdungen gingen einzelne Aktivisten der Organisationen juristisch vor, im August 2023 wurde es A. per Gerichtsurteil untersagt, diese Vorwürfe weiter zu verbreiten. Als sich in der Berufungsverhandlung Ende Oktober 2024 eine Niederlage für ihn abzeichnete, hielt er eine Wutrede vor Gericht. Er sagte unter anderem, dass er Europa vor der Islamisierung retten werde, wozu die deutschen Gerichte nicht in der Lage seien. In einem Post auf X hatte der Saudi die Polizei zudem als „Treiber des Islamismus in Deutschland“ bezeichnet.
8.13 Uhr: Die Polizei Magdeburg veröffentlicht Details zu den Todesopfern. Demnach starben vier Frauen bei dem Anschlag, sie waren 45, 52, 67 und 75 Jahre alt. Sie stammten alle aus dem Großraum Magdeburg.
Auch ein neunjähriger Junge kam ums Leben. Die Geschichte von André aus dem Kreis Wolfenbüttel (Niedersachsen) wird seit Samstag in den Sozialen Medien verbreitet, unter anderem verfasste seine trauernde Mutter einen Facebook-Beitrag, schreibt: „André hatte keinem was getan…. er war doch erst neun Jahre bei uns auf der Erde.“ Wie Andrés Familie jetzt unterstützt werden soll, kannst du in diesem Artikel von News38.de lesen.
7.20 Uhr: Wie in der Nacht von Samstag auf Sonntag bekannt wurde, muss der Tatverdächtige Taleb A. in Untersuchungshaft. Das Amtsgericht hat wegen Mordes sowie mehrfachen versuchten Mordes Haftbefehl gegen den 50-Jährigen erlassen. Ermittler der Polizei Magdeburg hatten zuvor erklärt, dass es sich bei seinem Motiv um „Unzufriedenheit mit dem Umgang mit saudiarabischen Flüchtlingen“ in Deutschland handeln könnte.
Samstag, 21. Dezember
20.53 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt mit mindestens fünf Toten sein Beileid erklärt. „Keine Gemeinschaft – und keine Familie – sollte ein solch abscheuliches und düsteres Ereignis ertragen müssen, insbesondere wenige Tage vor einem Fest der Freude und des Friedens“, hieß es in der Mitteilung des Weißen Hauses. Biden erklärte, man stehe im engen Kontakt mit den deutschen Behörden und werde „bei Bedarf alle verfügbaren Ressourcen und Hilfe anbieten“.
18.41 Uhr: Am Samstagabend soll es in der Innenstadt von Magdeburg zu Demonstrationen von mehreren Hundert Vermummten Personen gekommen sein. Reporter berichten von Hooligans, die lauthals rufen: „Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen“.
18.32 Uhr: Der Tatverdächtige soll noch heute einem Haftrichter vorgeführt werden. Das solle noch am Samstag in Magdeburg erfolgen, sagte eine Polizeisprecherin auf dpa-Anfrage. Der Haftrichter entscheidet, ob der Tatverdächtige in Untersuchungshaft gebracht wird. Bisher ist er nach Angaben der Ermittlungsbehörden noch in Polizeigewahrsam.
16.55 Uhr: Die Staatsanwaltschaft Magdeburg ermittelt gegen den mutmaßlichen Täter vom Weihnachtsmarkt bislang wegen fünffachen Mordes. Wie der Leitende Oberstaatsanwalt Horst Walter Nopens sagte, lautet der Tatvorwurf darüber hinaus versuchter Mord in 200 Fällen in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. Das Motiv des Todesfahrers von Magdeburg war möglicherweise Unzufriedenheit mit dem Umgang von Flüchtlingen aus Saudi-Arabien in Deutschland.
Man habe es mit einem Fall zu tun, mit dem kein Veranstalter habe rechnen könne, sagte der Magdeburger Ordnungsdezernent Ronni Krug. Das Sicherheitskonzept für den Markt sei immer wieder angepasst und zuletzt im November dieses Jahres verschärft worden. Das Konzept sei „nach bestem Wissen und Gewissen“ erstellt worden. Es handle sich um einen Anschlag, der so „vielleicht auch nicht zu verhindern war“, meinte Krug.
16.22 Uhr: Der Täter soll über den Flucht- und Rettungsweg auf den zentralen Platz des Magdeburger Weihnachtsmarktes gelangt sein. Die Fahrt habe rund drei Minuten bis zur Festnahme gedauert, sagte Tom-Oliver Langhans, Direktor der Polizeiinspektion Magdeburg. Bei den Toten soll es sich um vier Erwachsene und ein neunjähriges Kind handeln.
15.48 Uhr: Terrorismusforscher Peter Neumann zeigt sich auf X bestürzt – und fassungslos. „Nach 25 Jahren in diesem ‚Geschäft‘ denkst Du, nichts könnte Dich mehr überraschen“, schreibt er. „Aber ein 50-jähriger, saudischer Ex-Muslim, der in Ostdeutschland lebt, die AfD liebt und Deutschland für seine Toleranz gegenüber Islamisten bestrafen will – das hatte ich wirklich nicht auf dem Zettel.“
13.58 Uhr: Haben die Sicherheitsbehörden in Sachsen-Anhalt versagt? Auch der „Spiegel“ berichtet nun darüber, dass es drei Warnhinweise aus Saudi-Arabien zu Taleb A. gegeben habe. Erstmals sollen die Behörden im Dezember 2023 vor dem Mann gewarnt worden sein. Hintergrund waren seine öffentlichen Gewaltandrohungen gegen Deutschland auf X.
Saudi-Arabien hatte vor Taleb A. gewarnt
13.43 Uhr: Saudi-Arabien hat Deutschland saudischen Sicherheitskreisen zufolge vor Taleb A. gewarnt. Das Königreich habe die Auslieferung des mutmaßlichen Attentäters beantragt, darauf habe Deutschland nicht reagiert, hieß es. Der Mann stammt demnach aus der Stadt Al-Hofuf im Osten Saudi-Arabiens. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in Berlin hatte es vor rund einem Jahr eine Art Warnhinweis zu dem Mann an die deutschen Behörden gegeben. Der Tatverdächtige stammt aus Saudi-Arabien und kam 2006 nach Deutschland. In sozialen Medien und Interviews erhob er zuletzt teils wirr formulierte Vorwürfe gegen deutsche Behörden. Mehr dazu hier >>>
12.51 Uhr: Könnte die Zahl der Toten noch weiter steigen? Ein Satz von Kanzler Olaf Scholz bei der Pressekonferenz in Magdeburg lässt Schlimmes vermuten. Der Kanzler sagte, man muss sich „große Sorgen“ um „fast 40“ Schwerverletzte machen. Wie viele von ihnen tatsächlich in einem lebensgefährlichen bzw. kritischen Zustand im Krankenhaus liegen, ist aktuell öffentlich nicht bekannt.
Zahl der Toten erneut gestiegen
12.13 Uhr: Wie Reiner Haseloff mitteilt, ist ein weitere Opfer des Anschlags gestorben. Damit steigt die Zahl der Toten auf fünf. Eine weitere Aussage des Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt macht betroffen: „Ungefähr 40 sind so schwer verletzt, dass man große Sorge um sie haben muss.“
DFL trifft Entscheidung für Bundesliga-Wochenende
11.42 Uhr: Der Fußball rückt angesichts der Nachrichten aus Magdeburg in den Hintergrund. Schon am Freitagabend hat der FC Bayern München seine geplante Weihnachtsfeier nach Spielende abgesagt (mehr dazu hier >>>), Fans von Fortuna Düsseldorf und dem 1. FC Magdeburg stellten nach Bekanntwerden des Anschlags ihren Support ein. Für die verbleibenden Spiele der ersten und zweiten Bundesliga hat die DFL jetzt Maßnahmen empfohlen. Hier mehr Details >>>
„Tokio-Hotel“-Star vor Anschlag auf Weihnachtsmarkt
10.59 Uhr: „Tokio Hotel“-Star Gustav Schäfer zeigte sich am Freitag auf dem Weihnachtsmarkt Magdeburg. Kurz darauf geschah der Anschlag. „Ich kann grad nicht in Worte fassen, was in unserer Stadt Magdeburg passiert ist“, postete Schäfer kurz danach im Netz. Auch sein Band-Kollege Bill Kaulitz drückte seine Trauer aus. Mehr dazu hier >>>
Terrorist unter Drogen?
10.15 Uhr: Angaben der „Bild“ zufolge soll Taleb Al A. bei seiner Terrorfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt unter Drogen gestanden haben. Dazu haben die Behörden bislang keine offiziellen Angaben gemacht.
Zahl der Opfer steigt
9.29 Uhr: Nach Angaben der „Bild“ ist die Zahl der Todesopfer auf vier gestiegen. Außerdem seien mehr als 200 Menschen verletzt. 41 Personen hätten schwerste Verletzungen davongetragen. Weitere 86 Personen seien mit schweren Verletzungen in Krankenhäuser eingeliefert worden. 78 Menschen seien leicht verletzt. Die Zeitung beruft sich dabei auf Angaben der Polizei Magdeburg. Offiziell bestätigt sind diese nicht.
Polizei mit dringender Bitte
8.55 Uhr: Die Polizei bittet nach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt um Hilfe aus der Bevölkerung. Dazu haben die Behörden ein Hinweisportal freigeschaltet. Alles dazu hier >>>
Neue Details zu Magdeburg-Terroristen
8.10 Uhr: Er hasst den Islam, ist für die AfD und forderte die Todesstrafe für Angela Merkel. Taleb Al A. hat im Netz radikale Meinungen vertreten. Zuletzt wurden seine Äußerungen immer wirrer. Manches erinnert an den Terroristen Anders Behring Breivik, des islamfeindlichen Verschwörungstheoretikers, der im Jahr 2011 77 Menschen in Norwegen tötete. Mehr dazu hier >>>
Magdeburg in Schockstarre
7.36 Uhr: „Wir sind in tiefer Trauer und mit unseren Herzen und Gedanken bei den Opfern, Angehörigen und Helfern“, teilen die Veranstalter in weißer Schrift auf schwarzem Hintergrund auf der Webseite des Magdeburger Weihnachtsmarkts mit. Der Weihnachtsmarkt und die Lichterwelt sei für dieses Jahr beendet. Auch die Stadt hat nach dem Anschlag Konsequenzen gezogen. Bis zum Montag (23. Dezember) solle in Magdeburg als Zeichen der Trauer keine Kulturveranstaltung stattfinden. Alle Kultureinrichtungen bleiben geschlossen.
Durchsuchungen in der Nacht
7.21: Am Morgen nach dem Anschlag in Magdeburg gehen die Behörden weiter von einem Einzeltäter aus. Hinweise, nach denen ein zweites, möglicherweise tatrelevantes Auto in der Innenstadt gesichtet wurde, hätten sich nicht bestätigt. In der Nacht liefen Untersuchungen in Bernburg, teilte eine Polizeisprecherin mit. Details nannte sie nicht. „Aktuell haben wir keine Hinweise auf Mittäter.“
USA „schockiert und traurig“
4.40 Uhr: Während Elon Musk kurz nach dem Anschlag nichts Besseres zu tun hatte, als Olaf Scholz auf widerliche Art und Weise anzugreifen (mehr dazu hier >>>), sprach das amtierende US-Außenministerium den Opfern ihr Beileid aus. „Die Vereinigten Staaten sind schockiert und traurig über die tragischen Nachrichten aus Magdeburg“, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Freitag. Washington sei „bereit, Hilfe zu leisten“, während die Arbeiten vor Ort weitergingen und die „Behörden diesen schrecklichen Vorfall untersuchen“.
Irritierende Reaktion aus Saudi-Arabien
1:57 Uhr: Der Mann, der den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt Magdeburg verübt haben soll, stammt aus Saudi-Arabien. Noch am Freitagabend meldete sich die Regierung in Riad mit einer Nachricht, die nicht so recht ins Bild passt. Schließlich war der 50-Jährige schon vor Jahren aus dem Wüstenstaat geflüchtet. Hier die Einzelheiten.
Oberbürgermeisterin bricht in Tränen aus
0:13 Uhr: Während der Pressekonferenz gemeinsam mit Ministerpräsident Rainer Haseloff bricht die Magdeburger Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) am Freitagabend in Tränen aus. „Als betroffene Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Magdeburg kann ich nur sagen, wie erschüttert und zutiefst betroffen ich bin und bin mit dem Herzen bei denen…“ Weiter kommt sie nicht. Die Stimme versagt. Sie bricht ihr Statement ab.
0:05 Uhr: Im Auto wurde doch kein Sprengsatz gefunden, wie Tracy Hering von der Polizei Magdeburg gegenüber dem MDR erklärte. Zeitweise hieß es, in dem Auto hätten sich ein Sprengsatz und Gasflaschen befunden. Der Bereich um das Auto war daher weiträumig abgesperrt worden. Doch die Vermutung bestätigte sich nicht.
Freitag, 20. Dezember
Tatverdächtiger passt nicht ins Klischee
23:59 Uhr: Der mutmaßliche Täter, ein 50-jähriger Arzt, passt so gar nicht ins Klischee des jungen radikalen Islamisten. Was über den Mann bekannt ist, haben wir hier in einem separaten Artikel zusammengefasst.
23:56 Uhr: Die Polizei sucht Hinweise, Fotos und Videos rund um den tödlichen Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt. Zeugen könnten diese im Hinweisportal der Polizei Sachsen-Anhalt hochladen. Zudem wurde ein Bürgertelefon geschaltet. Das sei unter der Nummer 0391/5461690 zu erreichen.
Magdeburger Bischof: „Herausforderung für unsere Gesellschaft“
23:37 Uhr: Magdeburgs katholischer Bischof Gerhard Feige hat sich bestürzt über den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt geäußert. „Gerade in diesen Tagen und vor einem Fest, wo uns die Botschaft von der Liebe Gottes, die Würde des Menschen und die Sehnsucht nach einer heilen Welt besonders bewegen, ist eine solche Tat umso erschreckender und abgründiger“, erklärte Feige. Er denke an die Betroffenen, ihre Angehörigen und die Einsatzkräfte. „Zugleich sehe ich in diesem Vorfall aber auch die Herausforderung für unsere Gesellschaft, jeglichem Extremismus noch entschiedener entgegenzutreten und sich noch mehr für ein friedvolles Miteinander einzusetzen.“ Laut Bistum soll am Samstag die Kathedrale St. Sebastian in Magdeburg geöffnet sein, um einen Ort des Gedenkens zu bieten.
22:59 Uhr: Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt Magdeburg am Freitagabend äußern sich zahlreiche Landes- und Bundespolitiker mit Entsetzen. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff sprach von einer „furchtbaren Tragödie“ und einer „Katastrophe für die Stadt Magdeburg und für das Land und auch generell für Deutschland“. Weitere Reaktionen haben wir hier in einem separaten Artikel gebündelt.
Haseloff: Erwachsener und Kleinkind tot
22:19 Uhr: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff ist auf dem Gelände des Magdeburger Weihnachtsmarktes eingetroffen. Vor Reportern sprach er, wie „n-tv“ berichtet, von zwei getöteten Menschen, ein Erwachsener und ein Kleinkind. Der mutmaßliche Täter stamme aus Saudi-Arabien und sei 2006 nach Deutschland gekommen. Er habe als Arzt in Bernburg an der Saale (Sachsen-Anhalt) gearbeitet und verfüge über eine permanente Niederlassungserlaubnis. Haseloff zufolge bestehe keine Gefahr mehr für die Bevölkerung. Es handele sich um einen Einzeltäter.
Sprengsatz im Auto vermutet
22:18 Uhr: Im Fahrzeug des festgenommenen mutmaßlichen Täters soll sich ein Sprengsatz befinden. Das Gebiet wurde abgeriegelt. Gerüchteweise sollen Gasflaschen im Auto entdeckt worden sein. Womöglich hatte der Tatverdächtige geplant, auch noch eine Explosion herbeizuführen. Eine offizielle Bestätigung gibt es bisher nicht.
Sicherheitskreise: Tatverdächtiger (Mitte 50) aus Saudi-Arabien
22.08: Der festgenommene Verdächtige in Magdeburg ist den deutschen Behörden nach Informationen aus Sicherheitskreisen bislang nicht als Islamist bekannt gewesen. Der Mann soll nach ersten Erkenntnissen etwa 50 Jahre alt sein und aus Saudi-Arabien stammen.
22:00 Uhr: Auch der Erfurter Weihnachtsmarkt wurde geräumt. Es handelte sich um eine Vorsichtsmaßnahme. Unser Partner-Portal „Thüringen24“ berichtet hier über die Einzelheiten.
21.49 Uhr: Ein aktueller Zwischenstand: Am Freitagabend kurz nach 19 Uhr ist ein Mann mit einem schwarzen BMW mit hoher Geschwindigkeit und im Zickzack-Kurs etwa 400 Meter weit über das Gelände des Magdeburger Weihnachtsmarktes gerast. Er wurde festgenommen. Es ist unklar, ob es sich um einen Einzeltäter handelt. Zur Anzahl der Opfer gibt es unterschiedliche Angaben. Offenbar hat es mehrere Todesopfer gegeben, etwa 15 Menschen sollen in Lebensgefahr schweben. Darüber hinaus soll es mehr als 50 mittelschwer und leicht Verletzte geben.
Uni-Klinikum Magdeburg fährt Betrieb hoch
21:36 Uhr: Nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt Magdeburg werden die ersten Verletzten im Universitätsklinikum Magdeburg behandelt. Die ersten zehn bis 20 Patienten würden aktuell versorgt, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Man stelle sich jedoch auf deutlich mehr Verletzte ein. „Wir rüsten gerade auf“, sagte der Sprecher der Uniklinik. „Intensivbetten stehen bereit.“
21:32 Uhr: In den sozialen Medien finden sich zahlreiche wütende und emotionale Kommentare zu dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt Magdeburg. Auf X (vormals Twitter) schreibt zum Beispiel ein Nutzer: „Letzte Woche mit der Freundin noch genau da langgelaufen. 3 meiner Freunde wurden erwischt, alle zum Glück noch am Leben.“ Und in Richtung des Täters: „Ich hoffe, du verrottest in der untersten Hölle, du erbärmliches Stück Dreck.“
Auch Weihnachtsmarkt Erfurt geräumt
21:28 Uhr: Der Weihnachtsmarkt in Erfurt wurde soeben evakuiert. Die Polizei äußert sich noch nicht dazu, ob es eine konkrete Gefährdungslage gibt oder ob es sich um eine Vorsichtsmaßnahme handelt.
Auto fuhr schnell und im Zick-Zack-Kurs
21:21 Uhr: Augenzeugen schildern unvorstellbare Szenen auf dem Weihnachtsmarkt Magdeburg. Demnach soll das Auto des Attentäters mit hoher Geschwindigkeit und im Zickzack-Kurs über das Gelände gefahren sein. Offenbar mit dem Ziel, möglichst viele Menschen zu erfassen.
Tote und Dutzende Verletzte befürchtet
21:18 Uhr: Aktuelle Zahlen, die kursieren, sind noch weitaus furchtbarer als alles bisher angenommen. So ist von mehr als 10 Todesopfern und 60 bis 80 Verletzten die Rede. Eine offizielle Bestätigung steht noch aus.
21:06 Uhr: Auf dem Weihnachtsmarkt Magdeburg sind nach dem Anschlag zahlreiche Sanitäter im Einsatz. Sie versorgen die Verletzten, die vor den Marktbuden auf dem Boden liegen, wie eine dpa-Reporterin berichtete. Zur Versorgung der Verletzten wurden Zelte aufgebaut. Überall ist Blaulicht zu sehen. Der Weihnachtsmarkt war nach der Tat geschlossen worden, auch der Straßenbahnverkehr wurde eingestellt.
Innenministerium bestätigt Anschlag
21:01 Uhr: Auf den Weihnachtsmarkt Magdeburg ist nach Einschätzung der Innenbehörden von Sachsen-Anhalt ein Anschlag verübt worden. Eine Sprecherin des Innenministeriums von Sachsen-Anhalt sagte am Freitagabend der Nachrichtenagentur AFP, die Behörden gingen „davon aus, dass es ein Anschlag“ gewesen sei. Berichten zufolge war ein Auto in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt im Zentrum von Magdeburg gerast, es soll dutzende Verletzte geben.
Magdeburg-Fans verlassen Spiel gegen Fortuna Düsseldorf
20:51 Uhr: Fortuna Düsseldorf spielt am Abend in Düsseldorf gegen den 1.FC Magdeburg. Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt Magdeburg stellen beide Fan-Kurven in der Merkur-Arena den Support ein, die Fans vom 1. FC Magdeburg verlassen frühzeitig den Gästeblock.
20:35 Uhr: Nun berichten Augenzeugen gegenüber dem MDR von zahlreichen Verletzten und möglicherweise auch Toten. Die Menschen seien in Panik geflohen. Auch auf einem Video, welches in den sozialen Netzwerken kursiert, sieht man viele Menschen auf dem Boden liegen. Man hört viele schreien und weinen – einige versuchen zu helfen.
20.07 Uhr: Ein Auto soll kurz nach 19 Uhr in eine Menschengruppe auf dem Weihnachtsmarkt Magdeburg gerast sein. Der Fahrer sei schnell festgenommen worden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur (dpa) aus Behördenkreisen. Offizielle Angaben über Tote oder Verletzte gibt es zu diesem Zeitpunkt nicht.