Es ist eine bittere Realität, die viele Thüringer im vergangenen Jahr getroffen hat: Mehr als 6.000 Haushalte mussten wegen unbezahlter Energierechnungen ohne Strom auskommen.
Während in anderen Bundesländern die Zahl der Stromsperren sinkt, bleibt Thüringen auf einem erschreckend hohen Niveau.
Thüringen: Kein Lichtblick in Sicht
Wie aus einer Anfrage der Linken an das Wirtschaftsministerium hervorgeht, mussten im Jahr 2023 genau 6.089 Haushalte in Thüringen ohne Strom auskommen. Ein kaum nennenswerter Rückgang im Vergleich zu den 6.152 Sperren im Vorjahr. Das bedeutet für viele Menschen nicht nur den Verlust von Komfort – für sie wird der Alltag zur echten Herausforderung.
Anders als in Thüringen haben einige ostdeutsche Bundesländer Fortschritte gemacht: In Sachsen sank die Zahl der Stromsperren von über 14.000 auf rund 11.000, ein deutlicher Rückgang, wie die Deutsche Presse-Agentur mitteilte. Im Freistaat hingegen scheint von dieser positiven Entwicklung abgekoppelt.
Thüringen: Zahlen, die aufrütteln sollen
Die Bundestagsabgeordnete der Linken, Caren Lay, übt scharfe Kritik an der Situation: „Erst kürzlich wurde bekannt, dass jeder zwölfte Haushalt in Deutschland seine Wohnung nicht angemessen heizen kann.“ Immer mehr Menschen sehen sich gezwungen, zwischen einer warmen Wohnung und genug zu essen zu wählen. „Das ist ein Skandal – besonders in einem der reichsten Länder der Welt“, kritisierte Lay.
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Die Linke forderte ein Verbot von Strom- und Gassperren, um Betroffene besser zu schützen. Bundesweit wurden im vergangenen Jahr mehr als 204.000 Stromsperren verhängt – etwa 4.000 weniger als 2022. Gleichzeitig stieg jedoch die Zahl der Gassperren deutlich an. Thüringen bleibt dabei ein Hotspot: Die stabile Zahl der Sperren zeigt, wie stark viele Haushalte mit den Energiekosten zu kämpfen haben.