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Thüringer Café-Betreiberin verliert ihren Mann – was dann passiert, ist „unglaublich“

Trotz eines schweren Schicksalsschlags öffnete eine Thüringerin wieder die Türen ihres geliebten Cafés. Mehr dazu liest du hier.

Thüringen
© IMAGO/Zoonar

Die Geschichte des Traditionshandwerk in Thüringen

Die Porzellanherstellung und die Glasbläserei haben eine lange Tradition in Thüringen.

Nach einem tragischen Unfall, der ihr Leben für immer veränderte, hat Daggi Posse, die Betreiberin des kleinen Cafés „Petit Cockette“ im thüringischen Bürgel, den Mut gefunden, weiterzumachen.

Vor zwei Monaten verlor die Thüringerin ihren Ehemann, mit dem sie nicht nur privat, sondern auch beruflich ein unschlagbares Team war. Nun steht sie wieder hinter dem Tresen – ein Neuanfang voller Herausforderungen und Hoffnung.

Thüringen: Ein Unfall, der alles veränderte

„Ist okay“, sagte die 60-Jährige gegenüber dem „Mdr“, als sie gefragt wurde, wie es ihr geht. Vor der Wiedereröffnung plagten sie Ängste, niemand könnte kommen. Doch das Gegenteil war der Fall: Das kleine Café war an den ersten Tagen bis auf den letzten Platz gefüllt. „Es war unglaublich!“, erzählte Daggi Posse gegenüber dem „Mdr“. Stammgäste und Freunde brachten unzählige Blumen und ließen sie spüren, wie sehr sie und ihr Mann geschätzt werden.

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Der Unfall in Dresden war für sie ein Wendepunkt. Daggi Posse erinnert sich nur an die Schnauze der gelben Straßenbahn, die den Wagen erfasste, in dem sie und ihr Mann saßen. Während alle Reanimationsversuche bei ihrem Ehemann erfolglos blieben, überlebte sie mit schweren Verletzungen: gebrochener Kiefer, doppelter Beckenbruch, gebrochenes Schlüssel- und Brustbein. Doch bereits nach wenigen Tagen in der Klinik entließ sie sich selbst.

Thüringen: mit Stärke in die Zukunft

Die Rückkehr nach Schwarzbach, in ihr Zuhause, half ihr, einen Weg zurück in den Alltag zu finden. Die Unterstützung ihrer Tochter, die nebenan wohnt, sowie die Spaziergänge mit ihren Hunden gaben ihr Halt. Dennoch gab es Momente, in denen die Trauer sie mit voller Wucht traf. Auch die lebhaften Erinnerungen an ihren Mann, wie er stets seine Fliege richtete, begleiteten sie.


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Im Frühjahr plant sie eine besondere Ruhestätte für ihn: Ein Kirschbaum im Garten, dessen Wurzeln die Asche aufnehmen sollen. Bis dahin lenkt sie sich mit neuen Projekten ab: Ihr Café bleibt ein Ort der Begegnung, mit Lesungen und Kreativ-Events. Trotz des Schmerzes bleibt Daggi Posse eine Kämpferin – für sich, ihre Gäste und das Erbe ihres Mannes.