Dass es um die Thüringer Wirtschaft nicht wirklich rosig steht, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Wöchentlich hören wir von Ladenschließungen, von Unternehmen, die Insolvenz anmelden müssen und von Mitarbeitern, die ihre Jobs verlieren.
Diese Negativ-Entwicklung macht auch vor einem Thüringer Unternehmen keinen Halt. Das zeigt sich deutlich in den Büchern und auf den Konten der Aktionäre.
Thüringer Unternehmen mit bitterer Nachricht
Die Aktionäre des Thüringer Medizintechnik-Giganten „Zeiss Meditec“ müssen sich fest anschnallen. Das Unternehmen musste in einem schwierigen Geschäftsjahr 2023/24 Federn lassen. Im Vergleich zum Vorjahr müssen sich die Aktionäre mit gerade einmal 0,60 Euro Dividende pro Aktie zufriedengeben. Im vorherigen Geschäftsjahr waren es noch 1,10 Euro. Grund für die Schrumpfkur: Ein Umsatzrückgang um 1,1 Prozent auf rund 2,07 Milliarden Euro und ein Gewinneinbruch von 219,5 auf 155,7 Millionen Euro.
+++ In Thüringen geht die Angst um – „Sterben auf Raten“ +++
Das operative Ergebnis (Ebit) fiel noch drastischer – um über 100 Millionen Euro auf 245,9 Millionen Euro. Schuld an der Misere sind laut Vorstandschef Markus Weber vor allem Investitionszurückhaltung in Kernmärkten wie den USA und China sowie die globale Konjunkturabkühlung. Besonders der chinesische Markt, auf dem Zeiss Meditec etwa ein Viertel seines Umsatzes generiert, würde erheblich schwächeln.
„Veranlasst uns zu einem vorsichtigen Ausblick“
„Wir mussten eine deutliche Abkühlung der Weltkonjunktur und des Konsumklimas ebenso verkraften wie eine ausgeprägte Investitionszurückhaltung im Gerätegeschäft in mehreren Kernmärkten – insbesondere in Nordamerika“, fügt Weber hinzu. Dass es im kommenden Jahr besser läuft, bezweifelt der Thüringer CEO. Die derzeitige Schwäche im chinesischen Markt „veranlasst uns zu einem vorsichtigen Ausblick“, meint er.
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„Langfristig sind wir uns sicher, dass wir zum profitablen Wachstum zurückkehren“, hofft Weber. Immerhin einen Lichtblick kann das Jenaer Unternehmen verzeichnen. „Zeiss Meditec“ hat weiter investiert und sein Angebot durch die Übernahme des niederländischen Netzhautspezialisten „Dork“ erweitert. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen nun mehr als 5.700 Mitarbeiter weltweit, davon etwa 2.500 in Deutschland. (dpa/lh)