Es war eine Nachricht, die viele im Thüringer Saalfeld überraschte: Die Inhaberin der Gertruden-Apotheke, Dana Géč, hat Insolvenz angemeldet. Das geht aus den Angaben der Internetseite neu.insolvenzbekanntmachungen.de hervor.
Inhaberin Dana Géč führt die Apotheke bereits seit 1999 und wollte am Dienstag (03. Dezember) „keinen Kommentar“ bezüglich der Insolvenz abgeben, wie die „Ostthüringer Zeitung“ in einem neuen Artikel berichtete. Sie betonte dennoch, dass der Betrieb der Thüringer Apotheke nicht beeinträchtigt werde.
Schwieriges Geschäft für Thüringens Apotheken
Die Apotheke in der Blankenburger Straße ist seit 1949 ein fester Bestandteil des Saalfelder Boulevards und das soll auch erst mal so bleiben. Denn auch der Sachwalter, der Geraer Rechtsanwalt Dr. Jörg Schädlich, versicherte, dass es eine klare Fortführungsperspektive gebe. Hinter der Insolvenz stehen jedoch ernste Probleme, die nicht nur die Gertruden-Apotheke betreffen, sondern die gesamte Branche in Thüringen.
Hohe Fixkosten, Fachkräftemangel und stagnierende Einnahmen setzen den Apotheken zu. Bereits im vergangenen Jahr hatte Dana Géč zusammen mit Kolleginnen aus dem Landkreis an einem Streik teilgenommen, um auf die dramatischen Bedingungen aufmerksam zu machen.
Thüringen: Lange Wege und weniger Notdienste
Die Situation für Apotheken sei so „brisant“ wie seit Jahrzehnten nicht mehr, erklärte Sabine Kratky, Sprecherin der Apotheker im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, gegenüber der „Ostthüringer Zeitung“. Ein Beispiel dafür sind die gestiegenen Fixkosten und geringen Honorar-Anpassungen. Zusätzlich belasten gestiegene Personalkosten die Betriebe. „Ich zahle das meinen Mitarbeitern gern“, erzählte die Apothekerin gegenüber der „Ostthüringer Zeitung“. Auch wenn es natürlich eine enorme Herausforderung für Kratky darstellt.
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Das sogenannte „Apotheken-Sterben“ spiegelt diese Probleme wider: Allein in Thüringen schlossen in diesem Jahr bereits neun Apotheken. Die sinkende Zahl an Apotheken hat gravierende Auswirkungen auf die Versorgung, vor allem im ländlichen Raum. Immer weniger Betriebe können die Notdienste aufrechterhalten, was für Patienten längere Wege bedeutet. Mehr zum Thema liest du bei der „Ostthüringer Zeitung“.