Das Jahr 2024 neigt dem Ende entgegen. Zeit zurückzublicken auf die Geschichten, die Thüringen dieses Jahr bewegten. Eine davon: Der Niedergang eines wahren Urgesteins aus Thüringen, das trotz internationalem Erfolg nach 66 Jahren endgültig die Segel streichen musste. Es war eine Geschichte von Stolz, Herausforderungen, von Prestige und einem Abschied, der vielen schwergefallen ist. Ein Stück Thüringer Handwerk – für immer verloren.
Thüringer Handwerk: Internationaler Erfolg reicht nicht aus
Das Unternehmen erlangte Ruhm weit über die Landesgrenzen von Thüringen hinaus. Seine Mitarbeiter verschönerten nicht nur den Erfurter Dom, sondern arbeiteten auch an anderen prestigeträchtigen Projekten wie dem Römer in Frankfurt, dem Rokoko-Schloss der Dornburger Schlösser und der Uni Greifswald. Sogar in Österreich und Polen wurden ihre Dienste geschätzt. Doch all der Ruhm konnte nicht verhindern, was 2024 bittere Realität wurde.
Im März stellte die Dachdecker GmbH Schleiz all ihre Arbeiten ein. Das Aus nach stolzen 66 Jahren. Ein bitteres Ende, das nicht mehr abzuwenden war. Immer weniger Menschen scheinen sich für einen Handwerksberuf zu entscheiden. Dazu noch die Corona-Krise, steigende Preise, Inflation – die Schlinge zog sich immer weiter zu. Die Dachdecker aus Schleiz zogen die Reißleine.
Dachdecker aus Schleiz: So ging es weiter
Geschäftsführer Steffen Heinrich brachte damals im Gespräch mit der OTZ auf den Punkt: „Wie soll man mit so wenigen Mitarbeitern die benötigten Umsätze erwirtschaften?“ Neue Fachkräfte oder Lehrlinge waren schlicht nicht mehr zu finden.
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Die Schließung bedeutete nicht nur das Ende eines Traditionsbetriebs, sondern auch eine Herausforderung für die verbliebenen Mitarbeiter. Sieben Fachgesellen und zwei Azubis mussten sich eine neue Perspektive suchen. Immerhin: Die Lehrlinge durften ihre Ausbildung noch beenden. Die bewegende Geschichte des Unternehmens und dessen unaufhaltsames Ende liest du ausführlich auf der Homepage der „Ostthüringer Zeitung“.