Am A71-Center in Zalla-Mehlis (Thüringen) führt der Aldi-Markt derzeit noch ein Schattendasein. Vom Parkplatz aus erinnert nur ein kleines Schild daran, dass sich im Keller eine Filiale der Discounter-Kette befindet.
Aber Aldi wollte sich am Standort komplett neu ausrichten, was sich aus Sicht des Discounters in den Verkaufsräumen im Keller kaum realisieren lässt. In der Stadtratssitzung vom Dienstag (12. November) ging es deswegen um die Frage: Darf Aldi in der Thüringer Stadt eine komplett neue Filiale an der A71 bauen?
Aldi in Thüringen: Ändert sich HIER alles?
Der neue Aldi-Markt soll laut der Beschlussvorlage auf der kleineren westlichen der beiden Parkplatzflächen entstehen. Wenn du von der Industriestraße auf den Parkplatz auffährst, ist es also die rechte von beiden. Geplant ist ein Neubau mit einer Verkaufsfläche von insgesamt 1.100 Quadratmetern.
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Etwa 150 Parkplätze würden dem neuen Markt also zum Opfer fallen, weshalb auch eine „verkehrstechnische Untersuchung mit Stellplatzanalyse“ durchgeführt wurde. Das Ergebnis? „Die Untersuchung ergab, dass mit dem Neubau vom Aldi immer noch ausreichend Stellplätze vorhanden sind. Im Bestand sind rund 890 Stellplätze vorhanden. Es wurde für den Bestand ein Überangebot von 300 Stellplätzen ermittelt. (…) Daraus folgt, dass weiterhin ausreichend Stellplätze vorhanden sind“, zitiert die Stadt in ihrer Begründung.
Stadt Suhl mit heftiger Kritik
Der entsprechende Bebauungsplan lag für alle in diesem Jahr zwischen dem 2. April und dem 6. Mai zur Einsicht aus. Einwände gegen das Vorhaben kamen unter anderem von der Stadt Suhl, die durch den Discounter eine zu große Konkurrenz zur eigenen Innenstadt befürchtet. „Das Plangebiet befindet sich nicht in einem Stadtzentrum und nicht in einem Wohngebiet, sondern in einem Zella-Mehliser Gewerbegebiet nahe der Stadtgrenze zu Suhl“, schreibt die Stadt in ihrem Widerspruch. Die Befürchtung ist, dass der neue Discounter mit seinem verbesserten Angebot Kunden von der Innenstadt wegziehen könnte.
Aus diesem Grund haben die Städte Suhl und Zella-Mehlis einen speziellen Vertrag unterzeichnet, damit am Standort des A71-Centers die Discounter-Verkaufsfläche nicht explodiert. Bisher war es so, dass im Einkaufszentrum 15.400 Quadratmeter für sogenannte nahversorgungs- und zentrenrelevante Sortimente verwendet werden dürfen. Mit dem neuen Vertrag schrumpft diese Fläche auf 14.300 Quadratmeter – also um genau die Verkaufsfläche des geplanten neuen Markts. Der Eigentümer des A71-Centers hat sich darüber hinaus verpflichtet, in die bisherige Aldi-Fläche keinen neuen Supermarkt mehr einziehen zu lassen.
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Wie das „Freie Wort“ berichtet, wurde der Beschluss auf der Stadtratssitzung einstimmig verabschiedet. Rechtskräftig werde er allerdings wohl erst Ende Januar 2025 wie eine Stadtsprecherin gegenüber der Zeitung erklärt. Erst dann kann auch ein Bauantrag eingereicht werden.