Die kalte Jahreszeit ist da – und neben winterlichen Momenten und frostigen Temperaturen kann sie auch etwas anderes im Gepäck haben: Das Phänomen der Inversionswetterlage.
Das tritt nämlich vor allem zur Winterzeit auf, und könnte manch einem vielleicht auch Sorge bereiten. Was beim Wetter in Thüringen passieren muss, damit sich das Phänomen zeigt, und was genau dahinter steckt, hat Meteorologe Dominik Jung auf Nachfrage von Thüringen24 erklärt.
Wetter in Thüringen: Veränderung bei der Luftqualität?
Egal ob Autos, Lkw, Fabriken oder Baustellen, sie alle haben eines gemeinsam: Sie stoßen generell Feinstaub aus. Und der wiederum ist nicht gesund für uns. Feinstaub ist dafür bekannt, krebserregend zu sein – und ist besonders tückisch, weil er durch seine kleinsten Partikel die giftigen Stoffe bis in die letzten Verästelungen unserer Lungen tragen kann, wie das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz erklärt.
+++Thüringen: Ehemaliger DDR-Kneipe wird wieder Leben eingehaucht – aber es wird alles anders+++
Klar, dass so manch einer darauf bedacht ist, sich einer nicht so hohen Feinstaubbelastung auszusetzen. Um das zu kontrollieren, gibt es beispielsweise Karten, die die Luftqualität anzeigen – so zum Beispiel auf dem Umweltportal für Thüringen (hier geht’s lang). Wer momentan (Stand 14. November) einen Blick auf die Karte wirft, der dürfte im wahrsten Sinne des Wortes aufatmen, denn in weiten Teilen des Landes sei die Luftqualität gut bis sehr gut.
Phänomen sorgt für „eine Art Deckel“
Doch das könnte sich gerade im Winter für kurze Zeiten auch mal ändern, wie Dominik Jung erklärt. Denn besonders im Winter könne das Phänomen auftreten und dafür sorgen, dass die Schadstoffbelastung temporär ansteigt. Warum? Einfach gesagt kann die Luft am Boden bei dieser Wetterlage nicht mehr nach oben steigen. Das hat zur Folge, dass die Schadstoffe, die normalerweise nach oben abtransportiert werden und sich in der Atmosphäre verteilen, eben das nicht machen können und sich am Boden sammeln.
Doch was genau passiert eigentlich beim Wetter, damit so eine Lage entsteht? Jung erklärt, dass sich die Temperatuverteilung in der Atmosphäre umkehrt. Normalerweise steigt warme Luft auf und kühle Luft sinkt ab. „Bei einer Inversion liegt jedoch eine wärmere Luftschicht über einer kälteren, wodurch die Luftzirkulation gestört wird“, sagt Jung und erklärt weiter: „Dadurch entsteht eine Art Deckel, der die kalte Luft samt aller enthaltenen Schadstoffe in Bodennähe hält.“
Mehr News:
Und warum genau tritt eine solche Lage vor allem im Winter auf? „Weil kalte Luft in Tälern und Senken leichter eingeschlossen wird. Das Fehlen von Wind und die stärkere Nutzung von Heizungen verstärken die Belastung noch zusätzlich“, sagt Jung auf Nachfrage von Thüringen24.