Alle Jahre wieder stellen wir uns die Frage: Wann klappt es denn mal wieder mit der Weißen Weihnacht? So richtig viel Schnee brachte uns das Wetter in Thüringen ja zuletzt nicht rund um die Feiertage.
Und auch in diesem Jahr dürfte es wieder eng werden für die Flocken-Fans in Thüringen, glaubt man den Wetter-Experten.
Wetter in Thüringen: Polarwirbel bringt Kälte
Tatsächlich warten wir ja schon seit mehreren Jahren auf echte weiße Weihnachten, zumindest im Flachland. Dabei müsste es rein statistisch längst mal wieder schneien Ende Dezember. Alle drei Jahre, sagen die Daten. Das Problem: Das Wetter hält sich nicht an Statistiken… Vor allem nicht in Zeiten des Klimawandels. In den vergangenen Jahren war es einfach zu mild für eine Schneedecke. Zum Dahinschmelzen. Viele Kinder kennen den Flachlandwinter traurigerweise nur aus Erzählungen der Erwachsenen.
Für die Wetter-Experten ist der Winter meist eine spannende Zeit, die nur schwer vorherzusagen ist. Stand jetzt rechnen die Meteorologen im November mit einer frostigen Polar-Peitsche, die auch in Thüringen einfrieren dürfte. Insofern könnte dieser eisige Luftmassen-Vorstoß dem Schnee den rutschigen Teppich ausrollen.
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„Doch der Vorstoß polarer Kaltluftmassen wird heftige Reaktionen hervorrufen, was Ende November und Anfang Dezember eine turbulente und in Phasen auch chaotische Wetterentwicklung erwarten lässt“, schreibt Wetter-Experte Michael Hoffmann bei „Wetterprognose-Wettervorhersage“. Diese heftigen Vorgänge könnten ihm zufolge auch dafür sorgen, dass sich im Dezember eben doch eine milde, windige und nasse Westwetterlage einstellen kann. Eine Westwetterlage schmälert die Aussichten auf weiße Weihnachten.
Das Team von „Wetterprognose-Wettervorhersage“ hat sich die Weihnachtsfeiertage der letzten 60 Jahre mal genauer angeguckt und die durchschnittliche Schneehöhe ausgerechnet. Bis 1990 lagen im Schnitt noch knapp 3,50 Zentimeter Schnee – in den vergangenen zehn Jahren waren es nicht mal mehr 0,50 Zentimeter. Der Klimawandel macht nicht nur den Winter wärmer, sondern sorgt konsequent auch für weniger „Schnee-Ereignisse“.
Wetter in Thüringen: Schnee zu Weihnachten?
Und wie sieht es mit dem Thüringer Weihnachten in diesem Jahr aus? Entscheidend für die Weihnachtsfeiertage ist die Frage, wie sich die „meridionale Strömung“ verhält. Also, wohin die Achse des Polarwirbels zieht. Zwar lassen die Langfristprognosen der Vorhersage-Modelle keine detaillierte Weihnachts-Prognose zu, aber eine grobe Richtung kann man schon daraus ablesen. Wenn auch immer mit einer Portion Skepsis und dem Wissen, dass die Prognosen nicht das Weihnachts-Wetter berechnen, sondern den gesamten Dezember. Und der soll im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert wärmer ausfallen. Um bis zu 2,5 Grad. Das ist vergleichsweise heftig! In puncto Niederschlag scheiden sich die Geister. Ein Modell sagt mehr Niederschlag voraus. Und eins weniger.
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Auch der Deutsche Wetter-Dienst (DWD) sieht für weite Teile Deutschlands eher schwarz statt weiß: Null bis 15 Prozent sei die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es im Flachland rund um Weihnachten schneit und der Schnee liegenbleibt, heißt es. Natürlich steigt die Chance auf Schnee, je höher die Lage ist. Aber auch in höheren Lagen schneie es immer weniger. „In Zeiten der Klimaerhitzung wird sich das – bis auf ein paar Ausnahmen – nicht mehr in die andere Richtung drehen lassen“, schreibt Wetter-Experte Michael Hoffmann.
Selbst wenn es tatsächlich rund um Weihnachten schneien sollte, wäre dann wiederum die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass der Schnee schnell schmilzt. Denn laut Statistik setzt häufig kurz vor, oder über die Weihnachtsfeiertage Tauwetter ein. Inklusive Regen und Wind. Laut Hoffmann hätte das in etwa den gleichen Effekt, wie wenn man einen Föhn an den Schnee hält. „Schon so mancher bedauerte, dass der tollste Pulverschnee sich binnen kürzester Zeit in grauen Schneematsch verwandelt hat. Eine wahre – matschige – Bescherung“, schreibt er.